Sonntag, 6. Juli 2014

Schulschluss!

Nun bin ich mittlerweile schon 11 Monate in Ecuador, dass heisst mir bleibt nur noch ein Monat. Die Zeit ist wirklich ziehmlich schnell vergangen, aber ich freue mich auch schon meine Familie zu sehen, die mich in einer Woche besuchen kommt. Wir werden zunaechst ein paar Tage in Quito verbringen und dann gemeinsam in Ecuador und auch auf die Galapagos-Inseln reisen.

Nun aber noch ein letztes Mal etwas zu meinem Projekt. Letzte Woche war fuer alle Schueler die letzte Schulwoche. Die Schueler wurden schon verabschiedet und nur die Lehrer muessen noch einen Monat bleiben, um sich ihr Gehalt zu verdienen. Die naechsten 2 Wochen werden auch noch ein paar Schueler zur "Recuperacion" bleiben. Das ist eine Art Nachhilfe fuer die Schueler, die normalerweise sitzen geblieben waeren. Am Ende muessen diese Schueler noch eine Arbeit schreiben und dann entscheidet sich, ob sie das Jahr wiederholen muessen, oder ob sie in die naechste Klasse kommen.
Letzte Woche haben Annika und ich uns auch schon von allen Kindern verabschiedet, und wir haben auch einige Abschiedskarten von den Kindern bekommen. Die Arbeit mit den Kindern und das Englischunterrichten hat mir sehr viel Spass gemacht. Das Jahr hat mir aber auch gezeigt, dass der Lehrerberuf sehr anstrengend sein kann, vor allem mit kleinen Kindern. Deshalb habe ich beschlossen, dass ich in naher Zukunft erst einmal nicht mehr unterrichten werde.

Nach dem Urlaub mit meiner Familie habe ich dann noch 1 Woche um mich von allen zu verabschieden, wobei ich eigentlich noch gar nicht an Abschied denken will.

Donnerstag, 26. Juni 2014

Final Camp, Fussball WM und Puerto Lopez



Anfang Juni hatte ich schon mein Final Camp, dass heisst nach dem Orientation -, und dem Midterm Camp das Dritte und letzte Camp mit allen Freiwilligen. Zunaechst gab es am Sonntag einen Familien-Tag, wo alle Freiwilligen mit ihren Familien eingeladen waren. Die Freiwilligen haben sich vorher in Gruppen zusammengetan und Essen und ein kleines Programm geplant. Das Programm startete ca um 12 Uhr und zuerst wurden ein paar Spiele mit den Familien gespielt, wie z.B. Pantomime. Nach dem Mittagessen hat sich die Veranstaltung dann langsam aufgeloest. Die Familien sind nach Hause gefahren und die Freiwilligen da geblieben, naemlich fuer das Final Camp, welches noch Montag und Dienstag der folgenden Woche in Anspruch nehmen sollte. Beim Final Camp haben wir unsere Erfahrungen, die wir waehrend unseres Freiwilligenjahr gesammlt haben, geteilt und auch ueber die Rueckkehr gesprochen. Insgesamt fand ich das Final Camp deutlich entspannter als das Midterm Camp.



Nun hat schon vor genau 2 Wochen die WM in Brasilien angefangen und die Ecuadorianer sind wirklich fussballverrueckt. Wenn ein Spiel von Ecuador ansteht, sieht man ueberall gelb (Farbe vom Nationaltrikot).  Besonders ausgelassen war die Stimmung letzten Freitag, als Ecuador gegen Honduras gewonnen hat. Beim 2:1 von Ecuador gab es ueberhaupt kein Halten mehr. Ich hab die Stadt noch nie so voll gesehen alle Strassen waren voll mit Menschen. Von meinem Haus brauche ich normalerweise 45 Minuten, am Freitag benoetigte ich 1h 30min. Mittlerweile ist Ecuador leider ausgeschieden, trotz guter Leistung gegen Frankreich.

Letzten Freitag bin ich mit 3 weiteren Freiwilligen und der Englischlehrerin von meiner Schule zum Strand gefahren. Mit Friedrich, Antonia, Annika und Alex (Englischlehrerin). Diesmal hiess unser Ziel Puerto Lopez. Das liegt suedlich von Manta, wo ich ueber Silvester war, und man braucht ca 9h mit dem Bus. Wir wollten ueber die Nacht fahren und sind deshalb am Freitag direkt nach dem Ecuador-Spiel um 19:30 Uhr losgefahren. Obwohl der Bus ganz schon runtergekuehlt wurde, konnte ich ganz gut schlafen. Um 5:00 Uhr sind wir in Puerto Lopez angekommen. Ein Guide hat uns direkt angesprochen und uns Hostels empfohlen. Ausserdem wollten wir zu einem geschuetzen Strand, Los Frailes (12km noerdlich von Puerto Lopez), und Whale Watching wollten wir auch machen. Der Guide hat uns zum Hostal gebracht und ein Angebot gemacht, welches wir auch ohne gross zu ueberlegen angenommen haben. Da Deutschland um Samstag um 14 Uhr gegen Ghana gespielt hat, wollten wir zuerst nach Los Frailes und um 13 Uhr dann zurueck nach Puerto Lopez um das Spiel zu schauen. Whale Whatching wollten wir am Sonntag machen.
Ich bin fuer 3 Stunden am Samstagmorgen nochmal ins Bett gefallen und war froh, nochmal meine Beine ausstrecken zu koennen. Um 9:00 Uhr kam der Guide und hat uns zum Natur-Strand Los Frailes gebracht. Er versprach, uns um 13 Uhr abzuholen. Als wir ankamen, war der Strand fast Menschenleer, nur 2 Leute waren vor uns da. Los Frailes ist mit Abstand der schoenste Strand in Ecuador:    

Ich im Deutschlandtrikot am Strand von...
.....LOS FRAILES !!!!

Die naechsten Stunden haben wir mit Baden, Braunen und Musik hoeren verbracht. Es war herrlich. Das Wetter war sehr gut, und das Wasser warm und klar. An der einen Seite des Strands konnte man durch einen kleinen Marsch zu einer Aussichstplattform gelangen, von der man auch noch zwei weitere Buchten sehen konnnte. Auf dem Weg nach oben haben wir etwas leichtsinnig ein "Achtung Kaktenen"- Schild ignoriert, und sind ueber die stacheligen Pflanzen geklettert, um ein besseres Bild von der Bucht schiessen zu koennen. Oben an der Aussichtsplattform war ein alter Mann gerade dabei, einer Reisegruppe zu erklaeren, wo sich Wale befinden. Ab Juli und bis September kann man naemlich vor Puerto Lopez regelmaessig Wale beobachten, die sich auf ihrem Weg nach Norden befinden.
Um kurz vor 13 Uhr haben wir uns auf den Weg zum Parkplatz gemacht. Dort sollten wir eigentlich abgeholt werden, aber das Auto kam einfach nicht und wir hatten auch keine Nummer, die wir haetten anrufen koennen. Ich wurde langsam immer angespannter, denn das Deutschland-Spiel stand ja auf dem Programm. Also sind wir kurzerhand mit dem Mototaxi zur Hauptstrasse und von da aus mit dem Bus nach Puerto Lopez. Wir haben gerade noch rechtzeitig zum Anpfiff ein Restaurant am Strand gefunden und konnten so das Spiel doch noch verfolgen. Am Nachmittag haben Friedrich und ich mit Ecuadorianern am Strand Fussball gespielt. Eigentlich wollten wir Samstag Abend noch feiern gehen, aber da Puerto Lopez eher ein ruhiges Fischerdorf ist, war nichts los.

 Der Blick auf die anderen beiden Buchten
 mein neuer Freund, der Kaktus.



Am naechsten Morgen hatten Friedrich und ich ziehmlich Hunger und wollten uns etwas goennen, deshalb sind wir zu einem Franzosen gegangen. Und das Fruehstueck war auch wirklich grossartig. Toast, Ruehrei, Creps mit Sirup, Kaffee und Maracuya-Saft. Doch leider hat es lange gedauert, bis wir das Essen hatten. Der Guide wollte uns eigentlich um 10:30 am Hostal abholen, aber wir waren erst um 10:45 Uhr fertig mit Fruehstueck. Wir haben schnell unsere Sachen zusammengepackt und sind dann zum Hafen gefahren und sind dann auf unser Boot fuer die Whale Whatching Tour gestiegen..
Nachdem wir etwas weiter aufs Meers hinausgefahren sind, konnte man auch bald die ersten Wale sehen. Insgesamt haben wir vielleicht 10 Wale gesehen, manche auch recht nah am Boot. Unser Boot war ziehmlich klein und auf den Wellen wurde es phasenweise etwas schauklig an Bord, was Einigen nicht so gut getan hat. 2 Freiwillige haben sich auch des oefteren ueber die Reling gebeugt.... Sie bleiben an dieser Stelle namentlich unerwaehnt. Schon bald ging es dem halben Boot schlecht und ich war einer der wenigen, die die Rueckfahrt geniessen konnten. Wir sind dann noch zu einer Insel gefahren, wo man Schnorcheln konnte. Waehrend sich Annika, Alex, Friedrich und Antonia ausgeruht haben, bin ich schnorcheln gegangen. Das Wasser war ziehmlich trueb, man konnte nur ein paar Fische sehen. Ausserdem war das Wasser auch recht kalt, sodass ich nach 10 Minuten schon wieder an Bord gegangen bin. Nach einem kleinen Snack ging es dann zurueck nach Puerto Lopez.


 Wir waren nicht die Einzigen, die Wale sehen wollten
 der Ruecken eines Wals
Annika und Fridrich auf dem Rueckweg nach Puerto Lopez :)

Am Sonntag Nachmittag haben wir dann nicht mehr viel gemacht. Wir haben moch das USA-Portugal Spiel gesehen und sind dann um 20 Uhr mit dem Bus zurueck nach Quito gefahren. Der Bus war wieder vollkommen unterkuehlt und ich konnte kaum schlafen. Und diese Woch war ich dann auch erkaeltet, genau wie die anderen 4 auch.


PS: Jetzt, wo Italien und Spanien schon ausgeschieden sind, kann Deutschland ja nur noch Weltmeister werden!!

Bis dann,
Daniel

Dienstag, 6. Mai 2014

Neuigkeiten aus meinem Projekt

Es gibt ein paar Neuigkeiten aus meiner Schule, Muchuc Pacari. Seit ein paar Wochen unterrichten Annika und ich nicht mehr alleine alle unsere Klassen. Denn es kam eine neue Englischlehrerin in unsere Schule. Die neue Englischlehrerin hat dann alle aelteren Klassen (Oberstufe) von der alten Lehrerin uebernommen, welche wiederum alle unsere Klasse bekommen hat (+ Vorschule, die auch auf dem gleichen Gelaende unterricht hat). Also hatten wir vom einen auf den anderen Tag ploetzlich keine Arbeit mehr. Ich hab schon mit dem Gedanken gespielt, das Projekt zu wechseln, doch ich wollte noch ein paar Wochen warten, da ich mein Projekt wirklich mag. In diesen 2 Wochen hiess es dann fuer Annika und mich, die beiden Lehrerinen in den Englischunterricht zu begleiten. Jeder jeweils eine Woche mit den Kleinen, und eine Woche mit den aelteren Schuelern.
Das machen wir immernoch, doch es hat noch eine kleine Aenderung gegeben: die alte Englischlehrerin geht 2 mal die Woche in eine andere Schule und unterrichtet dort. Deshalb haben wir Dienstag und Donnerstag wieder alleine Unterricht. Dadurch ist meine Woche wieder abwechslungsreicher geworden und mir gefaellt es noch immer in der Schule.
Ausserdem gab es auch einen optischen Wechsel in der Schule. Dieser war aber eher erzwungen, als freiwillig. Denn vor ein paar Wochen war das Ministerio de Educacion (Bildungsministerium) bei uns in der Schule und hat alles unter die Lupe genommen. Und vieles fuer unzulaenglich befunden. So wurde zum Beispiel das Klettergeruest gesperrt, weil es fuer zu gefaehrlich gesehen wurde. Was im uebrigen auch stimmte, denn es fehlten Holzbretter und an manchen Stellen schauten offene Naegel herraus. Also wurde das Geruest erneuert und gestrichen, der Schulhof verschoenert und etwas Gras gepflanzt. Alles in allem in die Schule jetzt deutlich schoener als zu Beginn des Jahres.
Hier ein altes Bild meiner Schule...

 und ein aktuelles

Dienstag, 29. April 2014

Otavalo, Baños und Cotopaxi

Die letzte Woche hatte ich Besuch hier in Quito. Johannes, ein Freund aus Hamburg, der gerade eine Weltreise macht, kam fuer 1 Woche nach Ecuador. In dieser kurzen Zeit haben wir gemeinsam einiges erlebt. Letzte Woche Sonntag ist er in Quito angekommen, und wir haben uns mittags getroffen, um uns gemeinsam die Altstadt Quitos anzuschauen. Waehrend ich am Montag bei der Arbeit war, hat sich Johannes vom Pinchincha aus Quito angesehen. Nachmittags haben wir uns wieder in der Stadt getroffen, um die Cotopaxi-Tour zu reservieren. Am Wochenende wollten wir naemlich den 5900m hohen Cotopaxi besteigen. Abends sind wir dann zu meiner Gastfamilie nach Llano Chico gefahren. Am Dienstagmorgen sind wir dann gemeinsam zu meiner Schule gefahren, damit Johannes auch mal mein Projekt gesehen hat. Von der Schule aus sind wir direkt weiter nach Norden gefahren, nach Otavalo. Dort gibt es einen beruehmten Kleidermarkt, auf dem ich schon einmal im September 2013 war. Jedoch hab ich damals nichts gekauft. Diesmal sollte der Ausflug nach Otavalo erfogreicher enden. Johannes hat sich einen Alpaca-Schal gekauft, und ich mir einen Pulli und einen Poncho. Abends haben wir auf meiner Terasse den Tag mit ein paar Bier ausklingen lassen. Mittwoch musste ich nochmal arbeiten, und waehrend ich in der Schule war, hat sich Johannes Mitad del Mundo angesehen.

Donnerstag und Freitag konnte ich mir frei nehmen, sodass wir auch etwas weiter weg fahren konnten. Unser Ziel hiess Baños. In Baños war ich zwar auch schon einmal, aber dort gibt es sehr viele Sachen zu sehen, und auch viele unterschiedliche Aktivitaeten zu unternehmen. Deshalb kann man auch mehrere Male nach Baños fahren. Wir sind nachmittags angekommen, und wollten uns eigentlich nur noch ein bisschen entspannen, da wir von der vorhergegangenen Partynacht noch etwas erschoepft waren. Wir haben uns also auf die Suche nach den heissen Thermalbaedern gemacht. Doch nach kurzer Suche sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass die Baeder nur am Wochenende geoeffnet haben. Also haben wir uns stattdessen massieren lassen. Am naechsten Tag, am Freitag haben wir uns Quads ausgeliehen, und sind damit 3h die "Ruta de las Cascadas" gefahren, und haben uns verschiedene Wasserfaelle angeschaut. Der Letzte war mit Abstand der beeindruckenste Wasserfall. Der ca 80m-hohe "Pailon del Diablo" (Schlucht des Teufels) war wirklich beieindruckend. Um zum Wasserfall zu gelangen, musste man zunaechst 15 Minuten den Berg runterwandern, und konnte sich dann von unterschiedlichen Plattformen den Wasserfall ansehen. Um zu den Aussichtsplattformen zu kommen musste man sich unter einer Felswand hindurchquetschen und dann waren die Plattformen so nah am Wasserfall, dass es unmoeglich war, trocken zu bleiben. Die Letzte war besonders nah am Wasserfall, man stand direkt hinter der Wasserwand. Nach nach 3 h endete leider der spassige Ausflug, denn wir mussten die Quads wieder abgeben. Mittlerweile hatten wir beide ziehmlichen Hunger und nach einer erfolglosen Suche nach Chickenwings haben wir uns fuer Mexikanisch entschieden. Und man kann sagen, dass wir wirklich Hunger hatten, denn wir beiden haben jeweils 6 koestliche Tacos verdrueckt. Nach diesem Festschmaus haben wir den Bus zurueck nach Quito genommen.

Unsere Quads
der Rio Verde
der Wasserfall Pailon del Diablo

Am Sonntag Morgen ging es dann los zu dem Highlight unserer gemeinsamen Woche in Ecuador: der Cotopaxi-Tour. Um 10 Uhr morgens sind wir beim Reisebuero angetroffen und wurden von unserem Guide abgeholt. Zuallererst haben wir die ganze Ausruestung anprobiert. Der Guide empfahl uns mindestens 3 Schichten Kleidung anzuziehen. Die Schuhe sahen aus wie eine Mischung aus Ski- und Snowboardschuh. Ausserdem gab es noch Spikes, einen Eispickel, einen Helm mit Kopflampe und einigens mehr, dass als Ausruestung fuer die Bergtour benoetigt wurde. Als wir alles beisammen hatten, sind wir zusammen mit unserem Guide in den Cotopaxi Nationalpark gefahren. Wenn man diese Tour bucht, schlaeft man normalerweise auf einer Berghuette auf 4800 Metern. Jedoch wird diese Huette zurzeit umgebaut, und deshalb mussten wir deutlich weiter unten im Nationalpark schlafen. Wir sind mittags bei unserer Ersatzhuette angekommen, und nach dem Mittagessen hatten wir noch etwas Zeit, in der wir uns eine Lagune angesehen haben. Vor dem Abendessen, welches wir um 16 Uhr zu uns genommen haben, hat uns Christian, unser Guide, erklaert, wie man sich am Besten auf dem Gletscher fortbewegt. Nach dem Abendessen sollten wir uns ausruhen und eigentlich auch ein wenig schlafen. Doch da es noch so frueh war, habe ich keine Sekunde geschlafen (so wenig wie die anderen beiden auch).
Laguna de Limpiopungo
wilde Pferde vor der Lagune
17 Uhr = Schlafenszeit

Um 21:00 Uhr sind wir aufgestanden, haben gefruehstueckt (das fruehste Fruehstueck meines Lebens) und unsere Ausruestung angelegt. Um ca. 22 Uhr sind wir mit dem Auto losgefahren und waren nach 40 Minuten am Parkplatz (4500m) von wo aus unsere kleine Wanderung starten sollte. Auf dem Parkplatz hat uns dann auch schon ein Wolf erwartet. Doch es war so dunkel und neblig dass wir kaum 3 Meter weit gucken konnten. Als Motivation haben wir im Auto noch einmal "We will rock you" gehoert. Das erste Teilstueck war ein Sandweg, der uns bis zu unserem 1. Zwischenstopp, der Berghuette gebracht hat. Dort habe ich mit ersteinmal eine Banane gegoennt, waehrend Johannes seine Fuesse abtapen musste, denn seine Schuhe haben ihm ncht so gut gepasst.
hochmotiviert vor dem Aufstieg
Johannes beim Spikes anschnallen

Ungefaehr 40 Minuten spaeter sind wir an der Gletscherkante angekommen, wo wir unsere Spikes anschnallen, unsere Eispickel auspacken und uns aneinander anseilen. Der Guide laeuft vorneweg, ich in der Mitte, und Johannes hinten. Wir waren aneinander angeseit, damit wenn einer abrutscht, die anderen ihn halten koennen. Zuerst war es mir ein bisschen unheimlich, auf dem Gletscher zu laufen, aber nach und nach habe ich mich immer sicherer gefuehlt. Wir sind ueber verschiedene Untergruende gelaufen, mal ueber Eis, mal ueber Sand, und mal ueber Schnee. Zum Glueck hatten weder ich, noch Johannes Proleme mit der Hoehe, sodass wir Schritt fuer Schritt den Weg nach oben machten. Der Weg nach oben wurde immer steiler und meine Beine immer schwerer, aber ich konzentrierte mich darauf, einen kleinen Schritt vor den anderen zu setzen. Um ca. 4 Uhr nachts konnte man die Lichter aus Quito sehen, ein wunderschoener Blick, den meine Kamera nicht wirklich gut einfangen konnte. Um kurz nach 6 Uhr morgens kamen wir an eine Kuppel und konnten von dort den Sonnenaufgang sehen. Mittlerweile wollte mein Koerper nicht mehr weitermachen, doch unser Guide hat uns nochmal motiviert, und so sind wir noch 30 Minuten weitergelaufen. Uns fehlten nur noch 1,5h und ca 200 Hoehenmeter. Doch meine Beine und auch meine Arme (vom Eispickel in das Eis hauen) wollten nicht mehr. Johannes ging es da glaube ich kaum besser, also haben wir gemeinsam die Entscheidung getroffen, noch ein paar Fotos zu schiessen, und uns dann auf den Abstieg zu machen.
etwas erschoepft auf dem Cotopaxi

Obwohl ich es nicht ganz bis zur Spitze geschafft hab, bin ich dennoch stolz auf unsere Leistung, denn nicht viele koennen behaupten, dass sich schon auf ca. 5700 Metern waren. Der Blick von oben war wirklich schoen, nur leider ist es auf dem Rueckweg dann sehr bewoelkt geworden. Fuer den Aufstieg, haben wir etwas mehr als 8 h gebraucht, und runter ging es dann in nur 2 Stunden. Den Rueckweg bin ich dann weniger selbst gelaufen, als dass mich eher die Schwerkraft nach unten geschoben hat, denn ich war wirklich am Rande meiner Kraefte.
Alles in allem war es eine grossartige Erfahrung, die mich bis an meine koerperliche Grenze gebracht hat. Auf dem Rueckweg nach Quito und auch bei mir zuhause bin ich sofort eingeschlafen.

Sonntag Abend bin ich mit Johannes in die Stadt gefahren, wo er seine Sachen in ein Hostal gebracht hat, denn am naechsten Morgen ging es fuer ihn weiter nach Guayaquil ging. Zum Abschluss wollten wir eigentlich nochmal Wings essen gehen. Doch wir haben keinen Laden gefunden, weil fast alles in Quito am Sonntag geschlossen hat. Also sind wir stattdessen Chinesisch essen gegangen. Fuer mich war es ein gelungener Abschluss einer sehr ereignisreichen und lustigen Woche.

Mittwoch, 16. April 2014

Tena 2.0

Leztes Wochenende bin ich mit Annika und 2 Lehrern und deren Kindern nach Tena gefahren. Die beiden Lehrer hatten uns schon vor 3 Wochen zu ihrem Haus in Tena eingeladen, nur leider hatte der Vater von Marcelo einen Autounfall. Also sind wir dieses Wochenende gefahren. Sowohl Marcelo, als auch Maria kommen aus Tena und fahren fast jedes Wochenende runter in den Dschungel. Wir sind also am Freitagnachmittag losgefahren, und waren ca. um 20:30 Uhr dort. Wir durften in ihrem Haus schlafen und alles in allem waren sowieso alle sehr gastfreundlich. Um 21 Uhr sind Marcelo und ich zu einer Tienda gegangen um Eier fuer das Abendessen zu kaufen. Dort haben wir einen Freund getroffen, der Englischlehrer fuer 8-10. Klasse in Tena ist, obwohl er kaum Englisch spricht, was er auch selbst zugibt. Mit ihm haben wir dann ein paar Bier getrunken, und so haben wir dann auch ca 1h gebraucht, um "Eier zu kaufen". Nach dem verspaeteten Abendessen, sind Marcelo und ich dann wieder zurueck auf die Strasse gegangen, um noch mehr Freunde zu treffen und mit ihnen zu trinken.
Am naechsten Morgen sind wir dann erstmal zu einem Fluss gefahren, um uns aufzufrischen, was auch gut funktioniert hat. Mittags sind wir dann mit der aeltesten Tochter (17) zu einem 2. Haus von Maria und Marcelo gefahren. Dieses ist komplett aus Holz und auf Holzpfaehlen gebaut. Dort waren schon einige Familienmitglieder versammelt, die am Morgen Feuerholz gehackt hatten. und nun wurde fuer alle Mittagessen gekocht. Ich hab auch etwas von dem Fisch abbekommen, der wirklich sehr sehr lecker war. Nachmittags sind wir dann nochmal schwimmen gegangen. Abends waren wir auf dem Geburtstag von der Patentochter von Maria eingladen. Annika, Maria und ich sind aber schon gegen 22 Uhr vom Geburtstag gegangen, um zu feiern.
Am Sonntagmorgen hat Marcelo mich gefragt, ob ich bei seinem Fussballverein mitspielen will. Ich hab sofort zugesagt, nichtsahnend wie schwer es sein wuerde. Anpfiff war um 11 Uhr, was wir gerade noch geschafft haben. Ich hab ganz gut angefangen, aber dann kontinuierlich abgebaut. Was vor allem an der Hitze lag. Die sonst schon schwuele Urwaldluft wurde noch mal von der Mittagssonne erhitzt, die gnagenlos vom wolkenlosen Himmel knallte. Ich fuehte mich wie in einer gigantischen Sauna. Schon nach 15 Minuten konnte ich nicht mehr. Dennoch hab ich die 90 Minuten ueberlebt, jedoch hab ich sehr schlecht gespielt. Tiefpunkt war der verschossene Elfmeter in der 2. Haelfte. Wir haben 3:0 verloren. Nach dem Spiel brauchte ich erstmal eine Abkuehlung im Fluss. Ich war so erschoepft, dass ich mich mittags erstmal hinlegen musste. um 16 Uhr haben wir uns auf den Rueckweg nach Quito gemacht. Insgesamt war es ein sehr nettes Wochenende.
PS: Ich habe jetzt, 3 Tage spaeter, noch immer Muskelkater vom Spiel, und am Montag hab ich mich gefuehlt, als waere ich von einem Auto erwischt worden :(

Mittwoch, 9. April 2014

Sonne, Strand und Me(e/h)r

Letztes Wochenende war ich am Strand in Atacames. Die Entscheidung fiel sehr kurzfristig, denn erst am Donnerstag hat mich Manu gefragt, ob ich nicht mitkommen will. Und da ist mir aufgefallen, dass ich wirklich mal wieder aus Quito raus wollte. Der angekuendigte Tsunami, verursacht von dem Erdbeben in Chile, ist in Ecuador ausgeblieben, sodass es kein Problem war, an den Strand zu fahren.
Also war ich hochmotiviert als ich mich Freitagnachmittag auf den Weg zum Busterminal machte. Das Wetter in Quito war uebrigens hervorragend. Die Sonne schien. Dann hoehr ich im Bus ploetztlich ein Handy klingeln. Es vergehen ein paar Sekunden, bis ich gemerkt hab, dass es meins ist. Es ist Manu. Er ist schon beim Busterminal und erzaehlt mir, dass von dort alle Busse nach Esmeraldas (nahe Atacames) schon ausgebucht sind. Der Ecuadorianer Cristian, der auch zum Strand mitkommen wird, sagt, dass von Carcelen (einem anderen Busterminal) auch Busse nach Esmeraldas fahren. Also fahren wir nach Carcelen - um zu erfahren, dass es von da aus auch keine Busse mehr gibt. Nur nach Quininde. Weder  Manu, noch ich wissen wo das liegt, doch Cris sagt, dass es auf dem Weg liegt, und von da aus alle 10 Minuten ein Bus nach Atacames oder Esmeraldas faehrt. Also heisst unser 1. Ziel Quininde. Nach ca. 5h Fahrt sind wir da. Der Busfahrer schmeisst uns dort raus, wo angeblich die Busse nach Esmeraldas fahren. Falsch! Wir irren durch den Regen (!) in Quininde, bis wir uns bei einer Tankstelle unterstellen, weil der Regen immer staerker wurde und die Busse angeblich dort vorbeifahren wuerden. Aber Jeder, den wir gefragt haben, hat uns etwas anderes gesagt. So haben wir uns bei der Tankstelle hingestetzt und haben auf einen Bus gewartet. Dabei wurden wir aber alle 5 Minuten von einer Tankstellenangestellten verscheucht, die immer genau da wischen wollte, wo wir uns gerade hingesetzt hatten. Aus den angekuendigten "alle 10 Miuten faehrt da ein Bus" wurde 1,5h Wartezeit. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, als dann doch noch ein Bus nach Esmeraldas kam, den Manu fast verpasst haette, weil er sich gerade etwas zu Essen gekauft hatte.

Von Esmeraldas sind wir dann mit dem Taxi nach Atacames gefahren. Und waren dann schliesslich um 22:30 Uhr in Atacames. Wir haben uns schnell ein Hostal gesucht unsere Sachen da gelassen, und sind dann zum Feiern zu den Strandbars gegangen.
Auch am naechsten Morgen war es noch ziehmlich bewoelkt, als wir zum Strand gegangen sind. Ich hab mich erstmal nicht eingecremt, was sich spaeter als Fehler herrausstellen sollte. Denn um ca 11 Uhr verzog sich die Wolkenwand und die Sonne strahlte uns an. Ich hab wohl ein bisschen zu lange gewartet, bis ic die Sonnencreme geholt hab, denn ich bin mit einem leichten Sonnenbrand nach Quito zurueckgekehrt. Bis Mittags sind waren wir dann abwechselnd Fussball spielen, im Meer baden, im Liegestuhl ausruhen. Nach dem Mittagessen bin ich dann in Atacames zum Frisouer gegangen, dem gleichen wie letztes Jahr schon :). Abends haben wir uns dann noch den Sonnenuntergang angesehen. Und nach dem wir beim "alten Fritz" koestlich Deutsch spreisen waren, ich hatte ein Schnitzel, sind wir wieder feiern gegangen Am Sonntag waren wir dann nochmal am Strand, bis uns unser Bus um 13 Uhr wieder zurueck ins Hochland gebracht hat.

 ein Eisverkaufer zieht am Stand seine Runden
Sonnenuntergang in Atacames

Samstag, 29. März 2014

Rucu Pincincha

Letzten Sonntag war ich mit Friedrich auf dem Rucu Pinchincha. Das ist ein 4696m-hoher Vulkan, der schon lange erlochen ist. "Rucu" stammt aus dem Kichwa und bedeutet alt. Zunaechst mussten wir mit der Seilbahn, dem Teleferico, hochfahren und von der Bergstation sind wir dann losgewandert. Nach ca. 1 Stunde dachten wir, wir haetten den Vulkan schon erreicht, aber da es ziehmlich neblig war, man konnte nach rechts und links nur 15 Meter weit gucken, waren wir uns nicht ganz sicher. Und wir lagen mit unserer Vermutung auch ganz schoen falsch. Denn wir mussten nochmal ca. 1h weiterwandern, und zwar einmal um den Vulkan herum. Das letzte Stueck bis zum Gipfel war mit Abstand das Anstrengenste. Zuerst musste man einen ziehmlich steilen Sandweg hochlaufen, bei dem man mit jedem Schritt wieder einen halben Meter nach unten gerutscht ist. dabei verdichtete sich der Nebel immer weiter und dann fing es ploetzlich an zu hageln. Zum Glueck verschwand der Hagel nach 1 Minute so ploetzlich, wie er gekommen war. Dann haben wir eine Frau getroffen, die schon oefter auf dem Gipfel war, und uns deshalb geleitet hat. Obwohl sie uns auf den schwierigsten Weg geleitet hatte, wo man einen Abschnitt richtig klettern musste, war ich froh, dass wir sie getroffen haben. Denn alleine haetten wir den Weg nach oben glaube ich nicht gefunden. Schlussenlich haben wir dann den Gipfel erreicht. Und der Aufstieg, bei dem wir in 2h fast 650 Hoehenmeter gemacht haben, war doch schwerer, als ich gedacht habe.
Der Vulkan ist hinter dichten Wolken versteckt
Der Wanderweg, als man noch ein bisschen was sehen konnte
Friedrich und ich auf dem 4696m-Gipfel

Ausserdem gab es letzte Woche mal Abwechslung im Arbeitsalltag. Ich hab naemlich zusammen mit dem Colegio, sprich alle Schueler ab der 8. Klasse, einen Ausflug gemacht. Ziel war das Stadion von "la LIGA" wo ich im Oktober letzten Jahres schon einmal war. Jedoch habe ich diesmal kein Ligaspiel gesehen, sondern das Finale der Schulmeisterschaft. Es traten 2 Schulmannschaften an, die jeweils mit zahlreichen Fans angereist sind. Ausserdem waren noch ca. 15 weitere Schulen eingeladen um zuzuschauen. Es war 8:30 Uhr und die Tribuenen fuellten sich langsam. Zwar war das Stadion noch lange nicht voll, aber es waren immerhin mehr Zuschauer da, als im Oktober. Das Vorprogramm war gigantisch (fast 3h) und es war alles vertreten...von Live-Bands und Marschkapellen, bis hin zu Taenzerinnen. Ja es haben sich sogar drei Maenner von der Stadiondecke abgeseilt und die Fahnen dem Minister fuer Sport uebergeben. Insgesamt war es als ein Riesenspektakel....fuer Nichts! Denn das Spiel war nicht annaehernd so spannend wie das Vorprogramm. Achja ich haette fast vergessen zu erwaehnen, das 2 Maedchenteams im Finale spielten. Das war wahrscheinlich der Grund fuer das doch eher langweilige Spiel, das sehr durch Zufaelle gepraegt war. Endstand: 1:1 (davon ein Eigentor). Folgte ein kurzes Elfmeterschiessen. Kurz deshalb, weil beim einen Team nur die Torhueterin getroffen hat, alle anderen haben daneben geschossen. Naja, alles in allem hat es trotzdem Spass gemacht, mal raus aus der Arbeitsroutine zu kommen.

 Die beiden Maedchenteams bei der Nationalhymne