Sonntag, 27. Oktober 2013

Quito / Quilotoa

26. + 27.10. Quilotoa

Dieses Wochenende war ich mit 6 anderen Freiwilligen bei der Kraterlagune in Quilotoa. Quilotoa ist ein kleines Dorf auf 3900 Metern und liegt direkt an der Lagune, die einen Durchmesser von etwa 3 km hat. Wir sind Freitag Nachmittag los gefahren, zuerst nach Latacunga. Von dort aus haben wir dann den naechsten Bus nach Quilotoa genommen. Doch schon nach kurzer Zeit hatte unser Bus eine Panne und wir mussten eine halbe Stunde warten, bis wir weiterkonnten. Um 21 Uhr sind wir dann in Quilotoa angekommen und wurden dierekt vor einem Hostal rausgeschmissen. Uns hat dann auch gleich eine freundliche Indigena reingebeten und fuer 9 USD haben wir Zimmer und Fruehstueck bekommen. In der 1. Nacht konnte ich kaum schlafen, denn trotz 6 Wolldecken habe ich ziehmlich gefrohren. Es war gefuehlt 0`C und es gab keine Heizung. Samstag morgen sind wir frueh aufgestanden, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Unser Hostal war gluecklicherweise direkt gegenueber der Aussichtsplatform. Da es noch lange kein Fruehstueck gab, sind wir zum Wasser runtergewandert. Der Weg nach unten hat 30 Minuten gebraucht und der Weg nach oben eine knappe Stunde. Es war wirklich wunderschoen, vor allem weil so frueh morgens noch keine Touristen unterwegs waren. Wir konnten die fast unberuehrte Natur also ganz alleine geniessen. Als wir dann ziehlich erschoepft von dem steilen Aufstieg in unserem Hostal ankamen, wartete schon ein herliches Fruehstueck auf uns: es gab frisches Obst, Joghurt, Muesli, Brot, Marmelade, Ruehrei, und Tee. Ueber die Mittagszeit sind wir dann mit einem Guide (auch eine indigene Frau) zu einer Inka-Hoehle gewandert. Die Wanderung hat insgesamt ca. 4 Stunden (mit Pausen) gedauert. Ich war zum ersten Mal auf ueber 4000 Metern und von dem Wanderweg hatte man eine tolle Aussicht. Auf dem Weg sind wir Eseln und Alpakas begegnet. Die Hoehle war dann sehr klein und nicht sehr ueberwaeltigend, aber allein der Weg hat sich schon gelohnt. Nachmittags und Abends haben wir dann nicht mehr viel gemacht, nur Karten gespielt und uns m Kamin aufgewaermt. Sonntag nach dem Fruehstueck sind Annika, Antonia und ich noch mal zum See runtergelaufen und waren dort baden. Das Wasser war zwar sehr klar, aber wirklich eiskalt. Als ich aus dem Wasser gekommen bin, hat meine Haut gebrannt vor Kaelte. Aber beim Auffstieg ist einem schnell wieder warm geworden. Oben angekommen haben wir dann noch einen Tee im Hostal getrunken und sind dann wieder Richtung Quito aufgebrochen.

Der Sonnenaufgang ueber der Lagune
unten am Wasser
die Landschaft bei unserer Wanderung


19.+ 20.10: Quito

Letztes Wochenende habe ich in Quito verbracht, was aber alles andere als langweilig war. Das Wetter war an diesem Wochenende sehr gut, deshalb wollte ich eigentlich auf den Vulkan Pinchincha, von dem man die ganze Stadt uebersehen kann. Am Samstag habe ich mich also vormittags mit anderen Freiwilligen im Carolina Park im Zentrum Quitos getroffen, aber die anderen hatten keine Lust auf den Vulkan zu gehen. Also haben wir den Vormittag im Park verbracht und haben dort auch ein Schlangenhaus besichtigt, und wir durften auch eine Boa anfassen. Nachmittags brauchten wir dann mehr Adrenalin, also sind wir nach Nayon gefahren, um dort Canopy auszuprobieren. Beim Canopy haengt man an einem Seil und rutscht ein paar hundert Meter ueber eine Schlucht auf die andere Seite. Insgesamt gab es 6 Seile mit einer gesamtlaenge von 3500m, davon das Laengste war 700 Meter und man konnte in einen Abgrund von 200m gucken. Die Plakate hielten, was sie versprochen hatten: full adrenalina!!

 Am Sonntag bin ich dann wieder in die Stadt gefahren, denn ich hatte ein paar Leute gefunden die mit mit auf den Pinchincha wollten. Also haben wir ein Taxi bis zur Talstation der Seilbahn genommen, die uns hoch bringen sollte. Aber wir sind gar nicht so weit gekommen. Denn die Seilbahn war aufgrund von Wartungsarbeiten geschlossen. Also sind wir abermals zum Carolina Park gefahren und haben dort das Picknick gegessen, welches eigentlich fuer den Vulkan geplant war. Danach sind wir zu einer Mall im Norden des Parks gegangen. Ausser einem 3D-Kino gibt es in diesem Einkaufszentrum naemlich auch eine Schlittschuhbahn, auf die wir dann gegangen sind. Ich bin vorher noch nie in einer Mall Schlittschuh gefahren...

Das Canopy Seil ins Nichts
Picknick im Carolina Park
Schlittschuhlaufen im CCI

Sonntag, 13. Oktober 2013

Ausflug in den Regenwald

Am Donnerstag startete mein erster Ausflug in den Oriente Ecuadors. Ich habe den Bus um 20 Uhr nach Tena genommen, leider hat eine Freiwillige den Bus verpasst, weil sie 5 Minuten zu spaet kam. Um 1 Uhr morgens sind wir dann in der Kleinstadt Tena angekommen, und zum Glueck waren schon andere Freiwillige da, deshalb mussten wir kein Hostal mehr suchen. Freitag musste ich noch nicht einmal frei nehmen, denn Freitag war ein nationaler Feiertag. Insgesamt waren wir 18 Freiwillige dieses Wochenende.
Am Freitag sind wir nach einem ausgiebigen Fruehstueck auf die Suche nach einer Reise-Agentur gegangen. Nach einer halben Stunde haben wir dann eher zufaellig einen Guide gefunden, der seinen Laden dann extra fuer uns geoeffnet hat. Er hat uns dann den Plan erzahlt und Gummistiefel ausgeteilt. Der Plan sah wie folgt aus: Freitag mit dem Bus nach Mishualli - von dort aus mit dem Boot weiter - Besuch eines Museums und eines Zoos - Abends dann zu einer Dschungel-Lodge --- Samstag Vormittag wandern durch den Regenwald (ca. 4 h) - nachmittags Besuch einer indigenen Familie --- Sonntag frueh morgens zurueck. Das ganze sollte mit Vollverpflegung 80$ kosten.

Also sind wir nach der Besprechung zum Busterminl gegangen, und haben Karten fuer die Rueckfahrt am Sonntg gekauft. Dann sind wir zum Hostal zurueck und haben unsere Sachen gepackt. Nach einer halben Stunde wurden wir dann mit einem Reisebus abgeholt und nach Mishualli gefahren. Dort gab es viele kleine Affen die ueber die Strassen gelaufen und auf die Baeume am Strand geklettert sind. Bevor wir in die Boote gestiegen sind, haben wir noch gegrillte Maden probiert. Deren Zubereitung war ein bisschen eklig, aber mir haben sie gar nicht mal so schlecht geschmeckt. Dann sind wir ca 1,5 h mit dem Boot zum "Amazoonico" gefahren. Das war eine Art Aufzuchtszoo fuer alle moeglichen Tiere, die alleine im Regenwald nicht ueberlebt haetten. Ziel dieses Zoos ist es eigentlich, dass die Tiere irgendwann eigenstaendig in der Natur leben koennen. Fuer die meisten Tiere ist dies allerdings nicht mehr moeglich, weil sie schon zu abhaengig vom Menschen geworden sind.
Danach sind wir zu unserer Lodge gefahren, die wirklich sehr schoen war. Es gab kleine Haeuser mit 2 Haengematten auf der Veranda, einen grossen Essenssahl und wir hatten unseren eigenen Strand. Letzteren haben wir dann auch gleich mal ausprobiert und sind im Fluss schwimmen gegangen. In der Lodge wurde dann fuer uns gekocht, und das Essen war wirklich sehr sehr lecker.

 der Strand von Mishualli
 ein Haus unserer Dschungellodge
 2 Affen am Strand von Mishualli

 Samstag gab es dann um 8 Uhr Fruehstuck und um 9 Uhr sind wir ins Kanu gestiegen, um unsere Regenwaldtour zu starten. Die beiden Guides kannten sich wirklich gut aus und die Wanderung war ziehmlich interessant. Der Regenwald hat seinem Namen alle Ehre gemacht, denn es hat ziehmlich geschuettet. Aber die Luft war noch relativ warm also war es nicht so schlimm, dass wir alle klitschnass waren.Das letzte Stueck der Wanderung sind wir im Fluss gegangen, der manchmal ganz schoen tief wurde (bis zur Huefte). Nach dem Mittagessen sind wir dann zum Indigenadorf aufgebrochen, doch wir sind nicht wirklich weit gekommen - die Reise endete an einem Fluss (ohne Bruecke) der durch den ganzen Regen zu tief und reissend geworden ist, um ihn zu durchqueren. Einen anderen Weg gab es leider nicht, also fiel der Besuch der Familie leider aus. Nach dem Abendessen haben die Guides ein Feuer fuer uns gemacht und Canelasso zubereitet (eine Art warmer Zuckerrohrschnaps). Es war sehr gemuetlich, bis der Regen wieder angefangen hat. Dann sind wir in der Essenssaal gegangen und haben uns dort weiterunterhalten.

 ein kleiner Ausblick
 Unserer Regenwaldgruppe

ein Baumriese
Sonntag gab es schon um 6 Uhr Fruehstueck und danach sind wir zurueck nach Tena gefahren. Um 13 Uhr habe ich den Bus zurueck nach Quito  genommen.

Auch wenn wir das Museum und die indigene Familie nicht besucht haben, hat mir der Ausflug in den Dschungel sehr gut gefallen, und es war bestimmt nicht der letzte.:) 

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Pizzaessen und LIGA-Spiel

Gestern waren wir mit 7 Leuten im Stadion von "LIGA de Quito" und haben das Ligaspiel gegen "Deportivo Quito" gesehen. Die Karten hatten wir schon am Nachmittag gekauft, sie haben nur 7 $ gekostet. Vor dem Stadion habe ich mir fuer 5 $ noch ein LIGA-Trikot gekauft. Da es zwischen diesen beiden Clubs frueher schon zu Ausschreitungen gekommen ist, war das Polizeiaufgebot vor und im Stadion enorm. Wir mussten durch 3 Kontrollen durch, bevor wir ins Stadion konnten. Das Spiel wurde um 19:30 Uhr angepfiffen und war nicht annaehernd ausverkauft. Dennoch war die Stimmung grossartig, vorallem weil wir mitten im Block der LIGA-Ultras standen, die haben das ganze Spiel Sprechchoere und Lieder angestimmt, und so ganz schoen Laerm gemacht. Vor dem Spiel wurden Baelle verschenkt und auf die Tribuene geschossen, ich hab sogr einen Ball gefangen.:)
Das Spiel ist letztendlich nur 1:1 ausgegangen, aber es hat sich trotzdem gelohnt hinzugehen. Ich hab nur einen Verlust zu beklagen: Vor dem Spiel wurden von der Polizei alle Guertel eingesammelt, weil 2 Wochen zuvor bei einem Fussballspiel ein Fan von einem anderen mit einem Guertel totgepruegelt wurde. Nur leider haben wir unsere Guertel auch nach dem Spiel nicht wiederbekommen...

Gestern haben Annika und ich in unserem Projekt auch endlich einen Stundenplan bekommen. Zuerst sollten wir nur die 1., 2., und 3. Klasse unterrichten, aber da im Moment in der Mittelstufe ein Englischlehrer fehlt, unterrichten wir die naechsten 2-3 Wochen auch nachmittags noch die 8., 9., und 10. Klasse. Heute haben wir zu ersten mal die Aelteren unterrichtet, und es hat wirklich Spass gemacht, denn anders als die 1. und 2. koennen die Schueler schon lesen und schreiben und haben auch ein Englischbuch, mit dem man arbeiten kann.

Am Dienstag waren wir mit fast allen Freiwilligen zusammen Pizza essen. Dieses Treffen wurde von meiner Organisation VASE organisiert. Und es war wirklich nett nach einem Monat alle mal wiederzusehen.