Montag, 24. Februar 2014

Teleferico, Mitad del Mundo, Midterm, Mindo :)

In der Woche nachdem ich aus Kolumbien wiedergekommen bin, kam Kevin, ein Freiwilliger aus Peru nach Quito und hat bei Manu gewohnt. Da wir noch bis Mittwoch Ferien hatten, konnten wir zusammen noch etwas unternehmen. Am Dienstag sind Kevin, Manu und ich dann mit der Teleferico (Seilbahn) auf den Vulkan Pinchincha hochgefahren. Die Bergstation liegt auf 4100 Metern und man merkt schon deutlich einen Unterschied. Es ist da oben ganz schoen kalt und das Laufen faellt auch etwas schwaerer. Nachdem wir ein paar Fotos gemacht hatten und ein bisschen in der Gegend rumgelaufen sind, wurde es uns zu kalt, und wir sind dann wieder runtergefahren.
Der Blick auf Quito

Am naechsten Tag wollten wir dann zusammen auch zum Mitad del Mundo, dem Mittelpunkt der Welt, fahren. Vorher habe ich mich noch mit Guillermo, einem Freund aus Deutschland, der im Moment auch in Quito einen Freiwilligendienst (mit einer anderen Organisation) absolviert, getroffen, und ihm zuerst mein Haus gezeigt. Dann sind wir gemeinsam zu dem Denkmal am Aequator gefahren und haben uns dort mit Kevin und Manu getroffen. Das grosse Denkmal mit der Erdkugel auf der Spitze ist ein ziehlich turistischer Ort, und dabei wissen die meisten Leute gar nicht, dass das Denkmal gar nicht auf dem Aequator liegt. Denn die richtige, mit GPS nachgemessene Linie liegt ein paar hundert Meter weiter noerdlich. Dort befindet sich ein unscheinbares Museum. Wenn man nicht weiss, wo es sich befindet, verpasst man leicht die Sandauffahrt zum Museum. Innen haben wir eine kleine Fuehrung mitgemacht, die ich sehr interessant fand. Mitinbegriffen waren auch ein paar Experimente, wie zum Beispiel: ein Ei auf einen Nagel zu stellen, oder zu sehen, in welche Richtung das Wasser abfliesst (auf den unterschiedlichen Erdhalbkugeln).

Ich beim Mitad del Mundo (man beachte das von mir platzierte Ei)
Guillermo, Kevin, ich und Manu bei der "richtigen" Aequatorlinie

Eine Woche spaeter hatte ich zusammen mit allen anderen Freiwilligen, die 1 Jahr in Ecuador bleiben, das Midterm-Camp von VASE. Insgesamt hat das Camp 4 Tage gedauert, und wir haben uns mit unseren bisherigen Erfahrungen auseinander gesetzt und uns darueber Gedanken gemacht, was wir im naechsten halben Jahr noch erreichen wollen.

Letztes Wochenende war ich mit Antonia, Friedrich und Simon (aus Finnland) in Mindo. Mindo liegt im Nebelwald, ca 2 Stunden nordwestlich von Quito. Es ist ein sehr ueberschaubares Dorf, was aber seine Attraktivitaet fuer Touristen nicht verringert. Am Samstagmorgen wir haben uns das Mariposario angeschaut. Das ist eine Schmetterlingsfarm, mit sehr vielen unterschiedlichen Arten. Wir wurden von den Schmetterlingen auch sehr herzlich begruesst, einer hat sich gleich auf Antonias Kopf gesetzt, und wollte nicht mehr loslassen. Nach der Schmetterlingsfarm sind wir dann zu einem Schokoladenmuseum gegangen und haben dort auch eine kleine Fuehrung, inklusive Kostproben :), bekommen. Am Samstagnachmittag haben wir dann Simon zum Busterminal begleitet, denn er wollte schon wieder nach Quito zurueck. Danach haben wir nicht mehr viel gemacht. Sonntag wollten wir noch zu ein paar Wasserfaellen wandern. Nach ca 1 Stunde sind wir bei den "Wasserfaellen" gekommen. Jedoch mussten wir zuerst mit einer Seilbahn auf die andere Seite der Schlucht fahren. Und das haette uns 5$ gekostet. Leider hatten wir wirklich kein Geld mehr und so scheiterte unsere Wanderung an dieser Stelle und wir mussten umkehren. Zurueck in Quito hatte ich noch 50 centavos.. So knapp hatte ich noch nie eine Reise kalkuliert.

 Kolibris

...
 Achtung Schmetterling!

Kakaobohnen beim Trocknen 

Dienstag, 11. Februar 2014

Kolumbien!!

Ich hab jetzt ja schon laenger nicht mehr geschrieben, deshalb kommt jetzt ein etwas laengerer Bericht. Ich hoffe, dass es nicht langweilig wird..es sind auch einige Bilder dabei :)

Also nach den Weihnachts-/ Silvesterferien hatte ich noch 2 Wochen Unterricht zu geben, denn dann war das Halbjahr zuende und es gab wieder 2 Wochen Ferien fuer die Schueler. Und da das Halbjahr zuende ging, mussten Annika und ich auch die Noten fuer alle unsere 230 Schueler in Englisch festlegen. Also haben wir nochmal Pruefungen geschrieben, Hefte eingesammlt, und muendliche Tests gemacht, um moeglichst faire Noten geben zu koennen. Hier in Ecuador gibt es ein etwas anderes Notensystem, als in Deutschland. 0 Punkte ist das Schlechteste, und 10 das Beste, was man bekommen kann. Als wir dann die Englischnoten einigermassen festgelegt hatten, lag der Durchschnitt so bei 4-5 Punkten. Deshalb haben wir die anderen Lehrer gefragt, wieviele Punkte die Kinder in ihrem Unterricht haben. Und da wurde uns gesagt, dass die Kinder nur bestehen, wenn sie mehr als 7 Punkte haben, also mussten wir alle unsere Noten noch einmal ueberarbeiten.

Ende Januar sind dann meine Grosseltern aus Deutschland gekommen und ich habe mich wirklich sehr gefreut, dass sich mich hier besucht haben. Meine Grosseltern haben zuerst alleine eine Rundreise in Ecuador gemacht, bis wir uns dann in Quito getroffen haben. Wir haben zusammen eine Stadtrundfahrt gemacht und uns ein bisschen die Altstadt Quitos angesehen. Am 2. Tag sind wir dann zu meiner Gastfamilie nach Llano Chico gefahren, wo ich meinen Grosseltern mein Haus und unsere vielen Tiere gezeigt habe- achja wir haben uebrigens einen neuen Hund, ein Welpe-. Anschliessend haben wir dann zusammen mit meinen Gasteltern ein typischen Essen aus Ecuador gegessen: arroz con pollo (Reis mit Huenchen). Da meine Grosseltern kein Spanisch sprechen, und meine Gasteltern kein Englisch, musste ich die ganze Zeit uebersetzen. Aber trotz der Kommunikationsschwierigkeiten denke ich, dass das Zusammentreffen allen sehr gut gefallen hat. Am naechsten Tag sind meine Grosseltern zurueck nach Deutschland geflogen. Obwohl ich nur ein paar Tage mit meinen Grosseltern verbracht habe, habe ich die gemeinsame Zeit mit ihnen sehr genossen.

2 Tage spaeter bin ich dann mit Manu und Friedrich nach Kolumbien geflogen. Zunaechst sind wir von Quito, ueber Medillin, nach Bogota. Dort hatte Manu einen Freund, Daniel, in dessen Wohnung wir fuer die Tage in Bogota schlafen konnten. Wir hatten einen kompletten Tag in Bogota, den wir genutzt haben, um uns die Altstadt anzusehen. Unsere erste Station war Montserrate.Das ist ein Berg von dem man ganz Bogota ueberblicken kann. Der Berg ist ca 3100m hoch und man kann mit der Seilbahn oder in einem Zugwagon hochfahren. Der Zug hatte leider schon geschlossen, also sind wir mit der Seilbahn hoch. Leider war es an diesem Tag etwas nebelig, sodass man nicht die volle Groesse Bogotas sehen konnte, aber man konnte erahnen, wie weit die 8-Millionenstadt noch reicht. Oben auf dem Berg gab es noch eine Kapelle und einen kleinen Markt.
Die Seilbahn, die uns den steilen Hang raufgebracht hat.
Friedrich, Manu und ich (v.r.) auf dem Montserrate

Anschliessend haben wir dann zu Fuss die Altstadt erkundet, waren in einem Gold-Museum und beim Presidenten-Palast. Dieser lag an einem Platz, der voll mit Tauben war. Ausserdem haben wir uns alle 3 das neue Kolumbien-Trikot fuer die WM geholt. Als wir dann langsam wieder muede wurden, sind wir mit dem Bus zurueck Richtung Norden, wo Daniel wohnt, gefahren. Dort haben wir uns mit ihm in einer Mall getroffen und sind dann gemeinsam zu einem Irish Pub gegangen und haben dort etwas gegessen und getrunken.
Die Rueckseite des Palastes und der Tauben-Platz
Anders als in Quito, wo alle Busse einheitlich sind, gibt es in Bogota richtige Unikate. Manche Busse sahen aus wie Raumschiffe und waren von Marken, die ich noch nie zuvor gesehen hatte.


Am naechsten Morgen mussten wir frueh aufstehn, denn unserer Flug nach Cartagena ging schon um 9 Uhr morgens. Gegen Mittag waren wir dann in Cartagena und als wir aus dem Flugzeug stiegen, wurden wir sofort von einer Hitze umhuellt, die wir weder aus Quito, noch aus Bogota gewoehnt waren. Mit dem Taxi sind wir dann in die Altstadt gefahren und haben auch sehr schnell ein Hostal gefunden. Cartagenas Altstadt ist von einer Verteidigungsmauer umgeben, die die Stadt frueher vor Piraten und anderen Eindringlingen schuetzten sollte. Man kann auf der Mauer fast einmal die gesamte Altstadt umrunden, und dass haben wir auch zuerst gemacht. Die Stadt an sich ist sehr schoen, es gibt viele kleine Gassen, die auf beiden Seiten von busnten Haeusern gesaeumt werden. Nachmittags waren Manu, Friedrich und ich noch beim Friseur. Wir waren glaube ich in einem Frauensalon, es wurden auch nebenbei Naegel lakiert. Und vielleicht lag es daran, dass die Frisoesen zum ersten Mal europaeische Haare in den Haenden hatten, aber wir waren am Ende alle 3 nicht wirklich zufrieden mit dem Ergebnis. Abends haben wir uns dann noch auf die Mauer gesetzt und uns den Sonnenuntergang angesehen. Da der Strand in Cartagena nicht sonderlich schoen ist, wollten wir am naechsten Morgen mit einem Boot zum Playa Blanca fahren.
Die alte Burgmauer
Blick aufs Meer, von der Mauer aus
hier sieht man die Altstadt von Cartagena


Am naechten Morgen sind wir dann um 8 Uhr mit einem Boot zum Playa Blanca gefahren. Schon so frueh am Morgen war es ganz schoen warm auf dem Boot. Wir sind auch nicht direkt zum Standt, der auf der Halbinsel Baru liegt gefahren, sondern haben zuerst einen Abstecher zu den Islas de Rosario gemacht. Statt der angekuendigten 2h hat die Bootstour dann doch 3,5h gedauert. Als wir dann endlich am Playa Blanca angekommen sind, war alles mit Touristen voll. Aber das Gute war, dass fast alle Touris um 17 Uhr wieder zurueck nach Cartagena gebracht wurden. Wir wollten jedoch eine Nacht am Strand schlafen und haben uns Haengematten gemietet, die nur 5 Meter vom Meer entfernt waren. Gegen Nachmittag leerte sich dann wie gesagt der Strand und dann konnte man erst so richtig die Schoenheit des Strands geniessen, den weissen Strand und das tuerkise Wasser. Abends haben wir uns wieder den Sonnenuntergang am Strand angesehen. Morgens war es auch noch sehr schoen, bis dann wieder alle Touri-Boote anlegten. Gegen 15 Uhr sind wir dann mit einem Speedboot zrueck nach Cartagena gefahren.  
Sonnenuntergang am Playa Blanca


Am naechsten Morgen lag ein Reisetag vor uns: wir sind von Cartagena, ueber Barraquilla, nach Santa Marta gefahren. Reisedauer: 5 Stunden. In Santa Marta kannte Manu, der vor 4 Jahren schon mal in Kolumbien war, noch ein Hostal, das ziehmlich cool war. Es gab sogar einen Pool im Innenhof. Dort haben wir eine Nacht geschlafen und sind am naechsten Tag weiter zum Parque Tairona gefahren. Das ist ein Nationalpark, der auch direkt an der Karibikkueste liegt. Um zum Strand zu gelangen, muss man erstmal ca. 1h durch den Dschungel wandern. Als wir den Strand erreicht hatten, wollten wir erstmal ein Picknick machen, denn wir hatten uns in Santa Marta noch Toastbrot und Schinken gekauft. Fuer unsere Pause haben wir uns einen grossen Felsen ausgesucht, und als wir alle oben waren, ist uns aufgefallen, dass wir den Schinken vergessen hatten, der sich noch in meinem Rucksack befand. Also musste ich nochmal runter und die Wurst holen. Beim Wiederraufklettern auf den Felsen hab ich mir ein bisschen das Knie aufgeschlagen. Nach ca. 30 min sind wir dann weiter gelaufen, zu einem der beiden Campingplaetze im Park. Dort konnte man sich entweder Haengematten oder ein Zelt mieten. Wir waren 3 Naechte im Park, haben davon 2 mal in Haengematten und einmal im Zelt geschlafen. Das Zelt war nicht besonders bequem, denn wir hatten keine Isomatten und die Matratzen waren alle schon verliehen. Also mussten wir eine Nacht auf deM Boden schlafen. Am vorletzten Tag im Nationalpark, wollten wir von einem Felsen aus die Bucht fotografieren, und dann hat mich ploetzlich ein grosse Welle erwischt, als ich noch meine Kamera in der Hand hielt. Obwohl nicht viel Wasser auf der Kamera war, konnte ich 2 Tage keine Fotos machen. Aber zum Glueck hat sich die kamera von alleine wieder erholt und funktioniert jetzt wieder genauso, wie vorher.
 
der Weg durch den Dschungel im Parque Tairona-wir haben uebrigens auch ein paar Affen gesehen
eine der vielen Buchten 
ein Palmenwald im 2. Campingplatz
Panorama von der Bucht
Der Felsen, auf dem wir standen, kurz bevor mich die Welle erwischt hat.





Im Anschluss an den Park sind wir dann weiter mit dem Bus Richtung Palomino gefahren. Palomino ist ein kleines Dorf, das nicht direkt am Strand liegt. Deshalb sind wir auf Motorraedern ca. 3min zum Strand runtergefahren. Der Chef der "Moto-Mafia von Palomino" hat uns dann eine Tour vorgeschlagen, die wir dann auch am naechsten Tag gemacht haben. Wir haben uns alte LKW-Reifen ausgeliehen, und sind damit zunaechst auf Motos und anschliessend zu Fuss weiter den Berg hinauf. Nach ca. 25 min Fussweg trafen wir dann auf einen Fluss. Dort haben wir die Reifen ins Wasser gelegt, uns hineingesetzt und haben uns dann Flussabwaerts Richtung Flussmuendung treiben lassen. Die Stroemung war nicht besonders stark, und so hat das Ganze zirka 3 Stunden gedauert. Der Fluss war ziehmlich breit und meistens nicht sehr tief. Ab und zu ist man sogar gestrandet, weil das Wasser auf einmal nur noch knoecheltief war. Dann musste man aussteigen und den Reifen zu einer tieferen Stelle tragen. Alles in allem war die Tour nicht besonders spannend, aber solange die Sonne geschienen hat, war es doch ganz nett.

Manu und Friedrich auf dem Weg von unserem Haus ...
...zum Strand von Palomino


Den naechsten Tag haben wir fast die ganze Zeit im Bus gesessen. Von Palomino nach Santa Marta hat es ca. 1,5 h gedauert, und von Santa Marta zurueck nach Cartagena nochmal 5 Stunden. Wir sind dementsprechen relativ spaet erst wieder in Cartagena angekommen. Und da es Freitag war, haben wir auch zuerst kein Hostal gefunden. Schliesslich gab es dann im "Green House" noch ein paar Betten fuer uns (vorher hatten wir schon im "Chill House" und im "Blue House" gefragt). 
Am Samstagmorgen sind wir dann zurueck nach Bogota geflogen. Da wir schon Mittags gelandet sind hatten wir noch ein bisschen Zeit um auf den "Torre Colpatria" zu gehen. Dieses Turm ist mit knapp 200 Metern das hoehste Gebaeude in Bogota. Wir hatten Glueck mit dem Wetter und man hatte einen guten Blick auf die Stadt. 

Friedrch und ich auf dem Torre Colpatria
BOGOTA

Am Sonntag sind wir dann schon wieder nach Quito zurueckgeflogen. Mir haben die 2 Wochen in Kolumbien sehr gut gefallen, ich waer am Liebsten noch ein bisschen dort geblieben. Aber die Arbeit ruft. Uebermorgen muss ich wieder Englisch unterrichten, dann kommt naechste Woche erstmal das Midterm-Camp und darauf folgen 4 oder 5 Monate Arbeit im Projekt und zwar pausenlos.

Das wars dann auch schon von mir :)
Saludos, 
Daniel