Sonntag, 6. Juli 2014

Schulschluss!

Nun bin ich mittlerweile schon 11 Monate in Ecuador, dass heisst mir bleibt nur noch ein Monat. Die Zeit ist wirklich ziehmlich schnell vergangen, aber ich freue mich auch schon meine Familie zu sehen, die mich in einer Woche besuchen kommt. Wir werden zunaechst ein paar Tage in Quito verbringen und dann gemeinsam in Ecuador und auch auf die Galapagos-Inseln reisen.

Nun aber noch ein letztes Mal etwas zu meinem Projekt. Letzte Woche war fuer alle Schueler die letzte Schulwoche. Die Schueler wurden schon verabschiedet und nur die Lehrer muessen noch einen Monat bleiben, um sich ihr Gehalt zu verdienen. Die naechsten 2 Wochen werden auch noch ein paar Schueler zur "Recuperacion" bleiben. Das ist eine Art Nachhilfe fuer die Schueler, die normalerweise sitzen geblieben waeren. Am Ende muessen diese Schueler noch eine Arbeit schreiben und dann entscheidet sich, ob sie das Jahr wiederholen muessen, oder ob sie in die naechste Klasse kommen.
Letzte Woche haben Annika und ich uns auch schon von allen Kindern verabschiedet, und wir haben auch einige Abschiedskarten von den Kindern bekommen. Die Arbeit mit den Kindern und das Englischunterrichten hat mir sehr viel Spass gemacht. Das Jahr hat mir aber auch gezeigt, dass der Lehrerberuf sehr anstrengend sein kann, vor allem mit kleinen Kindern. Deshalb habe ich beschlossen, dass ich in naher Zukunft erst einmal nicht mehr unterrichten werde.

Nach dem Urlaub mit meiner Familie habe ich dann noch 1 Woche um mich von allen zu verabschieden, wobei ich eigentlich noch gar nicht an Abschied denken will.

Donnerstag, 26. Juni 2014

Final Camp, Fussball WM und Puerto Lopez



Anfang Juni hatte ich schon mein Final Camp, dass heisst nach dem Orientation -, und dem Midterm Camp das Dritte und letzte Camp mit allen Freiwilligen. Zunaechst gab es am Sonntag einen Familien-Tag, wo alle Freiwilligen mit ihren Familien eingeladen waren. Die Freiwilligen haben sich vorher in Gruppen zusammengetan und Essen und ein kleines Programm geplant. Das Programm startete ca um 12 Uhr und zuerst wurden ein paar Spiele mit den Familien gespielt, wie z.B. Pantomime. Nach dem Mittagessen hat sich die Veranstaltung dann langsam aufgeloest. Die Familien sind nach Hause gefahren und die Freiwilligen da geblieben, naemlich fuer das Final Camp, welches noch Montag und Dienstag der folgenden Woche in Anspruch nehmen sollte. Beim Final Camp haben wir unsere Erfahrungen, die wir waehrend unseres Freiwilligenjahr gesammlt haben, geteilt und auch ueber die Rueckkehr gesprochen. Insgesamt fand ich das Final Camp deutlich entspannter als das Midterm Camp.



Nun hat schon vor genau 2 Wochen die WM in Brasilien angefangen und die Ecuadorianer sind wirklich fussballverrueckt. Wenn ein Spiel von Ecuador ansteht, sieht man ueberall gelb (Farbe vom Nationaltrikot).  Besonders ausgelassen war die Stimmung letzten Freitag, als Ecuador gegen Honduras gewonnen hat. Beim 2:1 von Ecuador gab es ueberhaupt kein Halten mehr. Ich hab die Stadt noch nie so voll gesehen alle Strassen waren voll mit Menschen. Von meinem Haus brauche ich normalerweise 45 Minuten, am Freitag benoetigte ich 1h 30min. Mittlerweile ist Ecuador leider ausgeschieden, trotz guter Leistung gegen Frankreich.

Letzten Freitag bin ich mit 3 weiteren Freiwilligen und der Englischlehrerin von meiner Schule zum Strand gefahren. Mit Friedrich, Antonia, Annika und Alex (Englischlehrerin). Diesmal hiess unser Ziel Puerto Lopez. Das liegt suedlich von Manta, wo ich ueber Silvester war, und man braucht ca 9h mit dem Bus. Wir wollten ueber die Nacht fahren und sind deshalb am Freitag direkt nach dem Ecuador-Spiel um 19:30 Uhr losgefahren. Obwohl der Bus ganz schon runtergekuehlt wurde, konnte ich ganz gut schlafen. Um 5:00 Uhr sind wir in Puerto Lopez angekommen. Ein Guide hat uns direkt angesprochen und uns Hostels empfohlen. Ausserdem wollten wir zu einem geschuetzen Strand, Los Frailes (12km noerdlich von Puerto Lopez), und Whale Watching wollten wir auch machen. Der Guide hat uns zum Hostal gebracht und ein Angebot gemacht, welches wir auch ohne gross zu ueberlegen angenommen haben. Da Deutschland um Samstag um 14 Uhr gegen Ghana gespielt hat, wollten wir zuerst nach Los Frailes und um 13 Uhr dann zurueck nach Puerto Lopez um das Spiel zu schauen. Whale Whatching wollten wir am Sonntag machen.
Ich bin fuer 3 Stunden am Samstagmorgen nochmal ins Bett gefallen und war froh, nochmal meine Beine ausstrecken zu koennen. Um 9:00 Uhr kam der Guide und hat uns zum Natur-Strand Los Frailes gebracht. Er versprach, uns um 13 Uhr abzuholen. Als wir ankamen, war der Strand fast Menschenleer, nur 2 Leute waren vor uns da. Los Frailes ist mit Abstand der schoenste Strand in Ecuador:    

Ich im Deutschlandtrikot am Strand von...
.....LOS FRAILES !!!!

Die naechsten Stunden haben wir mit Baden, Braunen und Musik hoeren verbracht. Es war herrlich. Das Wetter war sehr gut, und das Wasser warm und klar. An der einen Seite des Strands konnte man durch einen kleinen Marsch zu einer Aussichstplattform gelangen, von der man auch noch zwei weitere Buchten sehen konnnte. Auf dem Weg nach oben haben wir etwas leichtsinnig ein "Achtung Kaktenen"- Schild ignoriert, und sind ueber die stacheligen Pflanzen geklettert, um ein besseres Bild von der Bucht schiessen zu koennen. Oben an der Aussichtsplattform war ein alter Mann gerade dabei, einer Reisegruppe zu erklaeren, wo sich Wale befinden. Ab Juli und bis September kann man naemlich vor Puerto Lopez regelmaessig Wale beobachten, die sich auf ihrem Weg nach Norden befinden.
Um kurz vor 13 Uhr haben wir uns auf den Weg zum Parkplatz gemacht. Dort sollten wir eigentlich abgeholt werden, aber das Auto kam einfach nicht und wir hatten auch keine Nummer, die wir haetten anrufen koennen. Ich wurde langsam immer angespannter, denn das Deutschland-Spiel stand ja auf dem Programm. Also sind wir kurzerhand mit dem Mototaxi zur Hauptstrasse und von da aus mit dem Bus nach Puerto Lopez. Wir haben gerade noch rechtzeitig zum Anpfiff ein Restaurant am Strand gefunden und konnten so das Spiel doch noch verfolgen. Am Nachmittag haben Friedrich und ich mit Ecuadorianern am Strand Fussball gespielt. Eigentlich wollten wir Samstag Abend noch feiern gehen, aber da Puerto Lopez eher ein ruhiges Fischerdorf ist, war nichts los.

 Der Blick auf die anderen beiden Buchten
 mein neuer Freund, der Kaktus.



Am naechsten Morgen hatten Friedrich und ich ziehmlich Hunger und wollten uns etwas goennen, deshalb sind wir zu einem Franzosen gegangen. Und das Fruehstueck war auch wirklich grossartig. Toast, Ruehrei, Creps mit Sirup, Kaffee und Maracuya-Saft. Doch leider hat es lange gedauert, bis wir das Essen hatten. Der Guide wollte uns eigentlich um 10:30 am Hostal abholen, aber wir waren erst um 10:45 Uhr fertig mit Fruehstueck. Wir haben schnell unsere Sachen zusammengepackt und sind dann zum Hafen gefahren und sind dann auf unser Boot fuer die Whale Whatching Tour gestiegen..
Nachdem wir etwas weiter aufs Meers hinausgefahren sind, konnte man auch bald die ersten Wale sehen. Insgesamt haben wir vielleicht 10 Wale gesehen, manche auch recht nah am Boot. Unser Boot war ziehmlich klein und auf den Wellen wurde es phasenweise etwas schauklig an Bord, was Einigen nicht so gut getan hat. 2 Freiwillige haben sich auch des oefteren ueber die Reling gebeugt.... Sie bleiben an dieser Stelle namentlich unerwaehnt. Schon bald ging es dem halben Boot schlecht und ich war einer der wenigen, die die Rueckfahrt geniessen konnten. Wir sind dann noch zu einer Insel gefahren, wo man Schnorcheln konnte. Waehrend sich Annika, Alex, Friedrich und Antonia ausgeruht haben, bin ich schnorcheln gegangen. Das Wasser war ziehmlich trueb, man konnte nur ein paar Fische sehen. Ausserdem war das Wasser auch recht kalt, sodass ich nach 10 Minuten schon wieder an Bord gegangen bin. Nach einem kleinen Snack ging es dann zurueck nach Puerto Lopez.


 Wir waren nicht die Einzigen, die Wale sehen wollten
 der Ruecken eines Wals
Annika und Fridrich auf dem Rueckweg nach Puerto Lopez :)

Am Sonntag Nachmittag haben wir dann nicht mehr viel gemacht. Wir haben moch das USA-Portugal Spiel gesehen und sind dann um 20 Uhr mit dem Bus zurueck nach Quito gefahren. Der Bus war wieder vollkommen unterkuehlt und ich konnte kaum schlafen. Und diese Woch war ich dann auch erkaeltet, genau wie die anderen 4 auch.


PS: Jetzt, wo Italien und Spanien schon ausgeschieden sind, kann Deutschland ja nur noch Weltmeister werden!!

Bis dann,
Daniel

Dienstag, 6. Mai 2014

Neuigkeiten aus meinem Projekt

Es gibt ein paar Neuigkeiten aus meiner Schule, Muchuc Pacari. Seit ein paar Wochen unterrichten Annika und ich nicht mehr alleine alle unsere Klassen. Denn es kam eine neue Englischlehrerin in unsere Schule. Die neue Englischlehrerin hat dann alle aelteren Klassen (Oberstufe) von der alten Lehrerin uebernommen, welche wiederum alle unsere Klasse bekommen hat (+ Vorschule, die auch auf dem gleichen Gelaende unterricht hat). Also hatten wir vom einen auf den anderen Tag ploetzlich keine Arbeit mehr. Ich hab schon mit dem Gedanken gespielt, das Projekt zu wechseln, doch ich wollte noch ein paar Wochen warten, da ich mein Projekt wirklich mag. In diesen 2 Wochen hiess es dann fuer Annika und mich, die beiden Lehrerinen in den Englischunterricht zu begleiten. Jeder jeweils eine Woche mit den Kleinen, und eine Woche mit den aelteren Schuelern.
Das machen wir immernoch, doch es hat noch eine kleine Aenderung gegeben: die alte Englischlehrerin geht 2 mal die Woche in eine andere Schule und unterrichtet dort. Deshalb haben wir Dienstag und Donnerstag wieder alleine Unterricht. Dadurch ist meine Woche wieder abwechslungsreicher geworden und mir gefaellt es noch immer in der Schule.
Ausserdem gab es auch einen optischen Wechsel in der Schule. Dieser war aber eher erzwungen, als freiwillig. Denn vor ein paar Wochen war das Ministerio de Educacion (Bildungsministerium) bei uns in der Schule und hat alles unter die Lupe genommen. Und vieles fuer unzulaenglich befunden. So wurde zum Beispiel das Klettergeruest gesperrt, weil es fuer zu gefaehrlich gesehen wurde. Was im uebrigen auch stimmte, denn es fehlten Holzbretter und an manchen Stellen schauten offene Naegel herraus. Also wurde das Geruest erneuert und gestrichen, der Schulhof verschoenert und etwas Gras gepflanzt. Alles in allem in die Schule jetzt deutlich schoener als zu Beginn des Jahres.
Hier ein altes Bild meiner Schule...

 und ein aktuelles

Dienstag, 29. April 2014

Otavalo, Baños und Cotopaxi

Die letzte Woche hatte ich Besuch hier in Quito. Johannes, ein Freund aus Hamburg, der gerade eine Weltreise macht, kam fuer 1 Woche nach Ecuador. In dieser kurzen Zeit haben wir gemeinsam einiges erlebt. Letzte Woche Sonntag ist er in Quito angekommen, und wir haben uns mittags getroffen, um uns gemeinsam die Altstadt Quitos anzuschauen. Waehrend ich am Montag bei der Arbeit war, hat sich Johannes vom Pinchincha aus Quito angesehen. Nachmittags haben wir uns wieder in der Stadt getroffen, um die Cotopaxi-Tour zu reservieren. Am Wochenende wollten wir naemlich den 5900m hohen Cotopaxi besteigen. Abends sind wir dann zu meiner Gastfamilie nach Llano Chico gefahren. Am Dienstagmorgen sind wir dann gemeinsam zu meiner Schule gefahren, damit Johannes auch mal mein Projekt gesehen hat. Von der Schule aus sind wir direkt weiter nach Norden gefahren, nach Otavalo. Dort gibt es einen beruehmten Kleidermarkt, auf dem ich schon einmal im September 2013 war. Jedoch hab ich damals nichts gekauft. Diesmal sollte der Ausflug nach Otavalo erfogreicher enden. Johannes hat sich einen Alpaca-Schal gekauft, und ich mir einen Pulli und einen Poncho. Abends haben wir auf meiner Terasse den Tag mit ein paar Bier ausklingen lassen. Mittwoch musste ich nochmal arbeiten, und waehrend ich in der Schule war, hat sich Johannes Mitad del Mundo angesehen.

Donnerstag und Freitag konnte ich mir frei nehmen, sodass wir auch etwas weiter weg fahren konnten. Unser Ziel hiess Baños. In Baños war ich zwar auch schon einmal, aber dort gibt es sehr viele Sachen zu sehen, und auch viele unterschiedliche Aktivitaeten zu unternehmen. Deshalb kann man auch mehrere Male nach Baños fahren. Wir sind nachmittags angekommen, und wollten uns eigentlich nur noch ein bisschen entspannen, da wir von der vorhergegangenen Partynacht noch etwas erschoepft waren. Wir haben uns also auf die Suche nach den heissen Thermalbaedern gemacht. Doch nach kurzer Suche sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass die Baeder nur am Wochenende geoeffnet haben. Also haben wir uns stattdessen massieren lassen. Am naechsten Tag, am Freitag haben wir uns Quads ausgeliehen, und sind damit 3h die "Ruta de las Cascadas" gefahren, und haben uns verschiedene Wasserfaelle angeschaut. Der Letzte war mit Abstand der beeindruckenste Wasserfall. Der ca 80m-hohe "Pailon del Diablo" (Schlucht des Teufels) war wirklich beieindruckend. Um zum Wasserfall zu gelangen, musste man zunaechst 15 Minuten den Berg runterwandern, und konnte sich dann von unterschiedlichen Plattformen den Wasserfall ansehen. Um zu den Aussichtsplattformen zu kommen musste man sich unter einer Felswand hindurchquetschen und dann waren die Plattformen so nah am Wasserfall, dass es unmoeglich war, trocken zu bleiben. Die Letzte war besonders nah am Wasserfall, man stand direkt hinter der Wasserwand. Nach nach 3 h endete leider der spassige Ausflug, denn wir mussten die Quads wieder abgeben. Mittlerweile hatten wir beide ziehmlichen Hunger und nach einer erfolglosen Suche nach Chickenwings haben wir uns fuer Mexikanisch entschieden. Und man kann sagen, dass wir wirklich Hunger hatten, denn wir beiden haben jeweils 6 koestliche Tacos verdrueckt. Nach diesem Festschmaus haben wir den Bus zurueck nach Quito genommen.

Unsere Quads
der Rio Verde
der Wasserfall Pailon del Diablo

Am Sonntag Morgen ging es dann los zu dem Highlight unserer gemeinsamen Woche in Ecuador: der Cotopaxi-Tour. Um 10 Uhr morgens sind wir beim Reisebuero angetroffen und wurden von unserem Guide abgeholt. Zuallererst haben wir die ganze Ausruestung anprobiert. Der Guide empfahl uns mindestens 3 Schichten Kleidung anzuziehen. Die Schuhe sahen aus wie eine Mischung aus Ski- und Snowboardschuh. Ausserdem gab es noch Spikes, einen Eispickel, einen Helm mit Kopflampe und einigens mehr, dass als Ausruestung fuer die Bergtour benoetigt wurde. Als wir alles beisammen hatten, sind wir zusammen mit unserem Guide in den Cotopaxi Nationalpark gefahren. Wenn man diese Tour bucht, schlaeft man normalerweise auf einer Berghuette auf 4800 Metern. Jedoch wird diese Huette zurzeit umgebaut, und deshalb mussten wir deutlich weiter unten im Nationalpark schlafen. Wir sind mittags bei unserer Ersatzhuette angekommen, und nach dem Mittagessen hatten wir noch etwas Zeit, in der wir uns eine Lagune angesehen haben. Vor dem Abendessen, welches wir um 16 Uhr zu uns genommen haben, hat uns Christian, unser Guide, erklaert, wie man sich am Besten auf dem Gletscher fortbewegt. Nach dem Abendessen sollten wir uns ausruhen und eigentlich auch ein wenig schlafen. Doch da es noch so frueh war, habe ich keine Sekunde geschlafen (so wenig wie die anderen beiden auch).
Laguna de Limpiopungo
wilde Pferde vor der Lagune
17 Uhr = Schlafenszeit

Um 21:00 Uhr sind wir aufgestanden, haben gefruehstueckt (das fruehste Fruehstueck meines Lebens) und unsere Ausruestung angelegt. Um ca. 22 Uhr sind wir mit dem Auto losgefahren und waren nach 40 Minuten am Parkplatz (4500m) von wo aus unsere kleine Wanderung starten sollte. Auf dem Parkplatz hat uns dann auch schon ein Wolf erwartet. Doch es war so dunkel und neblig dass wir kaum 3 Meter weit gucken konnten. Als Motivation haben wir im Auto noch einmal "We will rock you" gehoert. Das erste Teilstueck war ein Sandweg, der uns bis zu unserem 1. Zwischenstopp, der Berghuette gebracht hat. Dort habe ich mit ersteinmal eine Banane gegoennt, waehrend Johannes seine Fuesse abtapen musste, denn seine Schuhe haben ihm ncht so gut gepasst.
hochmotiviert vor dem Aufstieg
Johannes beim Spikes anschnallen

Ungefaehr 40 Minuten spaeter sind wir an der Gletscherkante angekommen, wo wir unsere Spikes anschnallen, unsere Eispickel auspacken und uns aneinander anseilen. Der Guide laeuft vorneweg, ich in der Mitte, und Johannes hinten. Wir waren aneinander angeseit, damit wenn einer abrutscht, die anderen ihn halten koennen. Zuerst war es mir ein bisschen unheimlich, auf dem Gletscher zu laufen, aber nach und nach habe ich mich immer sicherer gefuehlt. Wir sind ueber verschiedene Untergruende gelaufen, mal ueber Eis, mal ueber Sand, und mal ueber Schnee. Zum Glueck hatten weder ich, noch Johannes Proleme mit der Hoehe, sodass wir Schritt fuer Schritt den Weg nach oben machten. Der Weg nach oben wurde immer steiler und meine Beine immer schwerer, aber ich konzentrierte mich darauf, einen kleinen Schritt vor den anderen zu setzen. Um ca. 4 Uhr nachts konnte man die Lichter aus Quito sehen, ein wunderschoener Blick, den meine Kamera nicht wirklich gut einfangen konnte. Um kurz nach 6 Uhr morgens kamen wir an eine Kuppel und konnten von dort den Sonnenaufgang sehen. Mittlerweile wollte mein Koerper nicht mehr weitermachen, doch unser Guide hat uns nochmal motiviert, und so sind wir noch 30 Minuten weitergelaufen. Uns fehlten nur noch 1,5h und ca 200 Hoehenmeter. Doch meine Beine und auch meine Arme (vom Eispickel in das Eis hauen) wollten nicht mehr. Johannes ging es da glaube ich kaum besser, also haben wir gemeinsam die Entscheidung getroffen, noch ein paar Fotos zu schiessen, und uns dann auf den Abstieg zu machen.
etwas erschoepft auf dem Cotopaxi

Obwohl ich es nicht ganz bis zur Spitze geschafft hab, bin ich dennoch stolz auf unsere Leistung, denn nicht viele koennen behaupten, dass sich schon auf ca. 5700 Metern waren. Der Blick von oben war wirklich schoen, nur leider ist es auf dem Rueckweg dann sehr bewoelkt geworden. Fuer den Aufstieg, haben wir etwas mehr als 8 h gebraucht, und runter ging es dann in nur 2 Stunden. Den Rueckweg bin ich dann weniger selbst gelaufen, als dass mich eher die Schwerkraft nach unten geschoben hat, denn ich war wirklich am Rande meiner Kraefte.
Alles in allem war es eine grossartige Erfahrung, die mich bis an meine koerperliche Grenze gebracht hat. Auf dem Rueckweg nach Quito und auch bei mir zuhause bin ich sofort eingeschlafen.

Sonntag Abend bin ich mit Johannes in die Stadt gefahren, wo er seine Sachen in ein Hostal gebracht hat, denn am naechsten Morgen ging es fuer ihn weiter nach Guayaquil ging. Zum Abschluss wollten wir eigentlich nochmal Wings essen gehen. Doch wir haben keinen Laden gefunden, weil fast alles in Quito am Sonntag geschlossen hat. Also sind wir stattdessen Chinesisch essen gegangen. Fuer mich war es ein gelungener Abschluss einer sehr ereignisreichen und lustigen Woche.

Mittwoch, 16. April 2014

Tena 2.0

Leztes Wochenende bin ich mit Annika und 2 Lehrern und deren Kindern nach Tena gefahren. Die beiden Lehrer hatten uns schon vor 3 Wochen zu ihrem Haus in Tena eingeladen, nur leider hatte der Vater von Marcelo einen Autounfall. Also sind wir dieses Wochenende gefahren. Sowohl Marcelo, als auch Maria kommen aus Tena und fahren fast jedes Wochenende runter in den Dschungel. Wir sind also am Freitagnachmittag losgefahren, und waren ca. um 20:30 Uhr dort. Wir durften in ihrem Haus schlafen und alles in allem waren sowieso alle sehr gastfreundlich. Um 21 Uhr sind Marcelo und ich zu einer Tienda gegangen um Eier fuer das Abendessen zu kaufen. Dort haben wir einen Freund getroffen, der Englischlehrer fuer 8-10. Klasse in Tena ist, obwohl er kaum Englisch spricht, was er auch selbst zugibt. Mit ihm haben wir dann ein paar Bier getrunken, und so haben wir dann auch ca 1h gebraucht, um "Eier zu kaufen". Nach dem verspaeteten Abendessen, sind Marcelo und ich dann wieder zurueck auf die Strasse gegangen, um noch mehr Freunde zu treffen und mit ihnen zu trinken.
Am naechsten Morgen sind wir dann erstmal zu einem Fluss gefahren, um uns aufzufrischen, was auch gut funktioniert hat. Mittags sind wir dann mit der aeltesten Tochter (17) zu einem 2. Haus von Maria und Marcelo gefahren. Dieses ist komplett aus Holz und auf Holzpfaehlen gebaut. Dort waren schon einige Familienmitglieder versammelt, die am Morgen Feuerholz gehackt hatten. und nun wurde fuer alle Mittagessen gekocht. Ich hab auch etwas von dem Fisch abbekommen, der wirklich sehr sehr lecker war. Nachmittags sind wir dann nochmal schwimmen gegangen. Abends waren wir auf dem Geburtstag von der Patentochter von Maria eingladen. Annika, Maria und ich sind aber schon gegen 22 Uhr vom Geburtstag gegangen, um zu feiern.
Am Sonntagmorgen hat Marcelo mich gefragt, ob ich bei seinem Fussballverein mitspielen will. Ich hab sofort zugesagt, nichtsahnend wie schwer es sein wuerde. Anpfiff war um 11 Uhr, was wir gerade noch geschafft haben. Ich hab ganz gut angefangen, aber dann kontinuierlich abgebaut. Was vor allem an der Hitze lag. Die sonst schon schwuele Urwaldluft wurde noch mal von der Mittagssonne erhitzt, die gnagenlos vom wolkenlosen Himmel knallte. Ich fuehte mich wie in einer gigantischen Sauna. Schon nach 15 Minuten konnte ich nicht mehr. Dennoch hab ich die 90 Minuten ueberlebt, jedoch hab ich sehr schlecht gespielt. Tiefpunkt war der verschossene Elfmeter in der 2. Haelfte. Wir haben 3:0 verloren. Nach dem Spiel brauchte ich erstmal eine Abkuehlung im Fluss. Ich war so erschoepft, dass ich mich mittags erstmal hinlegen musste. um 16 Uhr haben wir uns auf den Rueckweg nach Quito gemacht. Insgesamt war es ein sehr nettes Wochenende.
PS: Ich habe jetzt, 3 Tage spaeter, noch immer Muskelkater vom Spiel, und am Montag hab ich mich gefuehlt, als waere ich von einem Auto erwischt worden :(

Mittwoch, 9. April 2014

Sonne, Strand und Me(e/h)r

Letztes Wochenende war ich am Strand in Atacames. Die Entscheidung fiel sehr kurzfristig, denn erst am Donnerstag hat mich Manu gefragt, ob ich nicht mitkommen will. Und da ist mir aufgefallen, dass ich wirklich mal wieder aus Quito raus wollte. Der angekuendigte Tsunami, verursacht von dem Erdbeben in Chile, ist in Ecuador ausgeblieben, sodass es kein Problem war, an den Strand zu fahren.
Also war ich hochmotiviert als ich mich Freitagnachmittag auf den Weg zum Busterminal machte. Das Wetter in Quito war uebrigens hervorragend. Die Sonne schien. Dann hoehr ich im Bus ploetztlich ein Handy klingeln. Es vergehen ein paar Sekunden, bis ich gemerkt hab, dass es meins ist. Es ist Manu. Er ist schon beim Busterminal und erzaehlt mir, dass von dort alle Busse nach Esmeraldas (nahe Atacames) schon ausgebucht sind. Der Ecuadorianer Cristian, der auch zum Strand mitkommen wird, sagt, dass von Carcelen (einem anderen Busterminal) auch Busse nach Esmeraldas fahren. Also fahren wir nach Carcelen - um zu erfahren, dass es von da aus auch keine Busse mehr gibt. Nur nach Quininde. Weder  Manu, noch ich wissen wo das liegt, doch Cris sagt, dass es auf dem Weg liegt, und von da aus alle 10 Minuten ein Bus nach Atacames oder Esmeraldas faehrt. Also heisst unser 1. Ziel Quininde. Nach ca. 5h Fahrt sind wir da. Der Busfahrer schmeisst uns dort raus, wo angeblich die Busse nach Esmeraldas fahren. Falsch! Wir irren durch den Regen (!) in Quininde, bis wir uns bei einer Tankstelle unterstellen, weil der Regen immer staerker wurde und die Busse angeblich dort vorbeifahren wuerden. Aber Jeder, den wir gefragt haben, hat uns etwas anderes gesagt. So haben wir uns bei der Tankstelle hingestetzt und haben auf einen Bus gewartet. Dabei wurden wir aber alle 5 Minuten von einer Tankstellenangestellten verscheucht, die immer genau da wischen wollte, wo wir uns gerade hingesetzt hatten. Aus den angekuendigten "alle 10 Miuten faehrt da ein Bus" wurde 1,5h Wartezeit. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben, als dann doch noch ein Bus nach Esmeraldas kam, den Manu fast verpasst haette, weil er sich gerade etwas zu Essen gekauft hatte.

Von Esmeraldas sind wir dann mit dem Taxi nach Atacames gefahren. Und waren dann schliesslich um 22:30 Uhr in Atacames. Wir haben uns schnell ein Hostal gesucht unsere Sachen da gelassen, und sind dann zum Feiern zu den Strandbars gegangen.
Auch am naechsten Morgen war es noch ziehmlich bewoelkt, als wir zum Strand gegangen sind. Ich hab mich erstmal nicht eingecremt, was sich spaeter als Fehler herrausstellen sollte. Denn um ca 11 Uhr verzog sich die Wolkenwand und die Sonne strahlte uns an. Ich hab wohl ein bisschen zu lange gewartet, bis ic die Sonnencreme geholt hab, denn ich bin mit einem leichten Sonnenbrand nach Quito zurueckgekehrt. Bis Mittags sind waren wir dann abwechselnd Fussball spielen, im Meer baden, im Liegestuhl ausruhen. Nach dem Mittagessen bin ich dann in Atacames zum Frisouer gegangen, dem gleichen wie letztes Jahr schon :). Abends haben wir uns dann noch den Sonnenuntergang angesehen. Und nach dem wir beim "alten Fritz" koestlich Deutsch spreisen waren, ich hatte ein Schnitzel, sind wir wieder feiern gegangen Am Sonntag waren wir dann nochmal am Strand, bis uns unser Bus um 13 Uhr wieder zurueck ins Hochland gebracht hat.

 ein Eisverkaufer zieht am Stand seine Runden
Sonnenuntergang in Atacames

Samstag, 29. März 2014

Rucu Pincincha

Letzten Sonntag war ich mit Friedrich auf dem Rucu Pinchincha. Das ist ein 4696m-hoher Vulkan, der schon lange erlochen ist. "Rucu" stammt aus dem Kichwa und bedeutet alt. Zunaechst mussten wir mit der Seilbahn, dem Teleferico, hochfahren und von der Bergstation sind wir dann losgewandert. Nach ca. 1 Stunde dachten wir, wir haetten den Vulkan schon erreicht, aber da es ziehmlich neblig war, man konnte nach rechts und links nur 15 Meter weit gucken, waren wir uns nicht ganz sicher. Und wir lagen mit unserer Vermutung auch ganz schoen falsch. Denn wir mussten nochmal ca. 1h weiterwandern, und zwar einmal um den Vulkan herum. Das letzte Stueck bis zum Gipfel war mit Abstand das Anstrengenste. Zuerst musste man einen ziehmlich steilen Sandweg hochlaufen, bei dem man mit jedem Schritt wieder einen halben Meter nach unten gerutscht ist. dabei verdichtete sich der Nebel immer weiter und dann fing es ploetzlich an zu hageln. Zum Glueck verschwand der Hagel nach 1 Minute so ploetzlich, wie er gekommen war. Dann haben wir eine Frau getroffen, die schon oefter auf dem Gipfel war, und uns deshalb geleitet hat. Obwohl sie uns auf den schwierigsten Weg geleitet hatte, wo man einen Abschnitt richtig klettern musste, war ich froh, dass wir sie getroffen haben. Denn alleine haetten wir den Weg nach oben glaube ich nicht gefunden. Schlussenlich haben wir dann den Gipfel erreicht. Und der Aufstieg, bei dem wir in 2h fast 650 Hoehenmeter gemacht haben, war doch schwerer, als ich gedacht habe.
Der Vulkan ist hinter dichten Wolken versteckt
Der Wanderweg, als man noch ein bisschen was sehen konnte
Friedrich und ich auf dem 4696m-Gipfel

Ausserdem gab es letzte Woche mal Abwechslung im Arbeitsalltag. Ich hab naemlich zusammen mit dem Colegio, sprich alle Schueler ab der 8. Klasse, einen Ausflug gemacht. Ziel war das Stadion von "la LIGA" wo ich im Oktober letzten Jahres schon einmal war. Jedoch habe ich diesmal kein Ligaspiel gesehen, sondern das Finale der Schulmeisterschaft. Es traten 2 Schulmannschaften an, die jeweils mit zahlreichen Fans angereist sind. Ausserdem waren noch ca. 15 weitere Schulen eingeladen um zuzuschauen. Es war 8:30 Uhr und die Tribuenen fuellten sich langsam. Zwar war das Stadion noch lange nicht voll, aber es waren immerhin mehr Zuschauer da, als im Oktober. Das Vorprogramm war gigantisch (fast 3h) und es war alles vertreten...von Live-Bands und Marschkapellen, bis hin zu Taenzerinnen. Ja es haben sich sogar drei Maenner von der Stadiondecke abgeseilt und die Fahnen dem Minister fuer Sport uebergeben. Insgesamt war es als ein Riesenspektakel....fuer Nichts! Denn das Spiel war nicht annaehernd so spannend wie das Vorprogramm. Achja ich haette fast vergessen zu erwaehnen, das 2 Maedchenteams im Finale spielten. Das war wahrscheinlich der Grund fuer das doch eher langweilige Spiel, das sehr durch Zufaelle gepraegt war. Endstand: 1:1 (davon ein Eigentor). Folgte ein kurzes Elfmeterschiessen. Kurz deshalb, weil beim einen Team nur die Torhueterin getroffen hat, alle anderen haben daneben geschossen. Naja, alles in allem hat es trotzdem Spass gemacht, mal raus aus der Arbeitsroutine zu kommen.

 Die beiden Maedchenteams bei der Nationalhymne


Montag, 10. März 2014

Mein Geburtstag an Carneval

Meinen Geburtstag habe ich -genauso wie auch schon Weihnachten und Silvester- mal ganz anders gefeiert, als sonst. Wie der Zufall es wollte, fiel ausgerechnet dieses Jahr Karneval auf meinen Geburtstag. Sonst ist mein Geburtstag eigentlich immer ein paar Wochen nach Karneval. Ich habe mir sagen lassen, dass der Karneval in Ambato, einer Stadt ca. 3h suedlich von Quito, sehr beruehmt in Ecuador sein soll. Also habe ich mich am Samstag mit anderen Freiwilligen am Busbahnhof in Quitumbe getroffen und da hiess es dann erstmal: Schlange stehen. Nach ca 2 Stunden sassen wir dann endlich im Bus und zum Glueck hatte ich in Ambato schon ein Hostal telefonisch reserviert, ansonsten waere es wahrscheinlich schwierig geworden noch Zimmer zu finden.
Im Hostal "Nuernberg" sind wir dann so gegen 17 Uhr angekommen. Sonntag hatte ich ja Geburtstag und deshalb haben wir um Mitternacht angestossen und sind danach feiern gegangen. Als der Club dann irgendwann zugemacht hat, haben wir auf der Strasse ein paar Jugendliche getroffen mit denen wir dann bis morgens um 6 Fussball gespielt haben. Nach einer Stunde Schlaf sind wir dann frueh morgens aufgestanden um uns die "Parade der Blumen und Fruechte" anzusehen. Wir kamen um 9 Uhr an und die Stasse war schon auf beiden Seiten mit einigen Meschen gesaeumt. (die Parade war uebrigens in der gleichen Strasse, wo wir 3h vorher noch Fussball gespielt haben) Wir fanden keinen Platz mehr hinter der Absperrung, also haben wir uns kurzerhand vor den Zaun gesetzt. Und da sassen wir dann- bis die Polizei uns nach 5 Minuten verscheuchen wollte. Die Familie hinter uns fand uns wohl ganz sympatisch, denn sie protestierte gegen die Polizisten und bot uns Plaetze in ihren Reihen hinter der Absperrung an. Es folgte eine 2 stuendige Parade mit unterschiedlich geschmueckten Wagen, manche mit Blumen, andere mit Fruechten. Ausserdem kamen viele Taenzer (auch aus europaeischen Laendern) die Strasse entlanggetanzt. Und auf jedem Wagen stand eine "Miss Irgendwas" und hat der Menge zugewunken.

Hier ein paar Bilder von der Parade,
von den lustigen Kostuemen,
und von den sehr schoen dekorierten Wagen


Nach der Parade ging das Karnevalsfest erst so richtig los. Alle Leute bewaffneten sich mit einer Dose Spruehschaum und bekaemften sich alle gegenseitig, und wir immer mittendrin. Am Ende des Tages war man von Kopf bis Fuss voll mit Schaum. Wir haben dann weiter gefeiert, bis ich nachts um 1 Uhr todmuede nach einem sehr tollen Karnevalsgeburtstag ins Bett gefallen bin. Am Montag sind wir dann mit dem Bus weiter suedlich nach Guaranda gefahren, wo sie noch verrueckter Karneval feiern. Wir haben ziehmlich schnell ein Hostal in Guaranda gefunden, und haben uns dann auch gleich ins Volk gemischt. Naben dem in Ambato schon erwaehntem Spruehschaum, haben sich die Leute in Guaranda ausserdem noch mit Wasser, Mehl, Eiern und einem komischen dunkelgruenem Pulver bekaempft. Es war ziehmlich lustig, zumindestens bis die Sonne unterging. Denn dann wurde es in den klitschnassen und mit Mehl ueberzogenen Klamotten ganz schoen kalt. Also haben wir uns schnell ein Restaurant gesucht (dort gab es eine sehr leckere Lasagne) und sind danach ins Hostal uns umziehen gegangen. Auf dem Hauptplatz in Guaranda war dann eine riesige Buehne aufgebaut, wo sie den ganzen Abend Live-Musik gespielt haben.

Der Blick aus unserem Hotelzimmer in Guaranda
  Hier sieht man Simon nach einer Schaumdusche  .... und mich mit einem Schaumbart

Am Dienstag sind wir dann recht uebermuedet zuerst nach Ambato zurueck, wo uns am Busbahnhof eine nicht-zu-enden-scheinende Schlange in der knalligen Mittagssonne erwartete. Nach ca. 2 Stunden sahen wir dann endlich ein Ende in dieser Schlange, und als wir an der Reihe waren, kamen immer mehr dreiste Menschen einfach von beiden Seiten und haben sich vor uns in den Bus gedraengelt. Letztendlich haben wir es dann doch noch in einen Bus geschafft und sind heil wieder in Quito angekommen.

Montag, 24. Februar 2014

Teleferico, Mitad del Mundo, Midterm, Mindo :)

In der Woche nachdem ich aus Kolumbien wiedergekommen bin, kam Kevin, ein Freiwilliger aus Peru nach Quito und hat bei Manu gewohnt. Da wir noch bis Mittwoch Ferien hatten, konnten wir zusammen noch etwas unternehmen. Am Dienstag sind Kevin, Manu und ich dann mit der Teleferico (Seilbahn) auf den Vulkan Pinchincha hochgefahren. Die Bergstation liegt auf 4100 Metern und man merkt schon deutlich einen Unterschied. Es ist da oben ganz schoen kalt und das Laufen faellt auch etwas schwaerer. Nachdem wir ein paar Fotos gemacht hatten und ein bisschen in der Gegend rumgelaufen sind, wurde es uns zu kalt, und wir sind dann wieder runtergefahren.
Der Blick auf Quito

Am naechsten Tag wollten wir dann zusammen auch zum Mitad del Mundo, dem Mittelpunkt der Welt, fahren. Vorher habe ich mich noch mit Guillermo, einem Freund aus Deutschland, der im Moment auch in Quito einen Freiwilligendienst (mit einer anderen Organisation) absolviert, getroffen, und ihm zuerst mein Haus gezeigt. Dann sind wir gemeinsam zu dem Denkmal am Aequator gefahren und haben uns dort mit Kevin und Manu getroffen. Das grosse Denkmal mit der Erdkugel auf der Spitze ist ein ziehlich turistischer Ort, und dabei wissen die meisten Leute gar nicht, dass das Denkmal gar nicht auf dem Aequator liegt. Denn die richtige, mit GPS nachgemessene Linie liegt ein paar hundert Meter weiter noerdlich. Dort befindet sich ein unscheinbares Museum. Wenn man nicht weiss, wo es sich befindet, verpasst man leicht die Sandauffahrt zum Museum. Innen haben wir eine kleine Fuehrung mitgemacht, die ich sehr interessant fand. Mitinbegriffen waren auch ein paar Experimente, wie zum Beispiel: ein Ei auf einen Nagel zu stellen, oder zu sehen, in welche Richtung das Wasser abfliesst (auf den unterschiedlichen Erdhalbkugeln).

Ich beim Mitad del Mundo (man beachte das von mir platzierte Ei)
Guillermo, Kevin, ich und Manu bei der "richtigen" Aequatorlinie

Eine Woche spaeter hatte ich zusammen mit allen anderen Freiwilligen, die 1 Jahr in Ecuador bleiben, das Midterm-Camp von VASE. Insgesamt hat das Camp 4 Tage gedauert, und wir haben uns mit unseren bisherigen Erfahrungen auseinander gesetzt und uns darueber Gedanken gemacht, was wir im naechsten halben Jahr noch erreichen wollen.

Letztes Wochenende war ich mit Antonia, Friedrich und Simon (aus Finnland) in Mindo. Mindo liegt im Nebelwald, ca 2 Stunden nordwestlich von Quito. Es ist ein sehr ueberschaubares Dorf, was aber seine Attraktivitaet fuer Touristen nicht verringert. Am Samstagmorgen wir haben uns das Mariposario angeschaut. Das ist eine Schmetterlingsfarm, mit sehr vielen unterschiedlichen Arten. Wir wurden von den Schmetterlingen auch sehr herzlich begruesst, einer hat sich gleich auf Antonias Kopf gesetzt, und wollte nicht mehr loslassen. Nach der Schmetterlingsfarm sind wir dann zu einem Schokoladenmuseum gegangen und haben dort auch eine kleine Fuehrung, inklusive Kostproben :), bekommen. Am Samstagnachmittag haben wir dann Simon zum Busterminal begleitet, denn er wollte schon wieder nach Quito zurueck. Danach haben wir nicht mehr viel gemacht. Sonntag wollten wir noch zu ein paar Wasserfaellen wandern. Nach ca 1 Stunde sind wir bei den "Wasserfaellen" gekommen. Jedoch mussten wir zuerst mit einer Seilbahn auf die andere Seite der Schlucht fahren. Und das haette uns 5$ gekostet. Leider hatten wir wirklich kein Geld mehr und so scheiterte unsere Wanderung an dieser Stelle und wir mussten umkehren. Zurueck in Quito hatte ich noch 50 centavos.. So knapp hatte ich noch nie eine Reise kalkuliert.

 Kolibris

...
 Achtung Schmetterling!

Kakaobohnen beim Trocknen 

Dienstag, 11. Februar 2014

Kolumbien!!

Ich hab jetzt ja schon laenger nicht mehr geschrieben, deshalb kommt jetzt ein etwas laengerer Bericht. Ich hoffe, dass es nicht langweilig wird..es sind auch einige Bilder dabei :)

Also nach den Weihnachts-/ Silvesterferien hatte ich noch 2 Wochen Unterricht zu geben, denn dann war das Halbjahr zuende und es gab wieder 2 Wochen Ferien fuer die Schueler. Und da das Halbjahr zuende ging, mussten Annika und ich auch die Noten fuer alle unsere 230 Schueler in Englisch festlegen. Also haben wir nochmal Pruefungen geschrieben, Hefte eingesammlt, und muendliche Tests gemacht, um moeglichst faire Noten geben zu koennen. Hier in Ecuador gibt es ein etwas anderes Notensystem, als in Deutschland. 0 Punkte ist das Schlechteste, und 10 das Beste, was man bekommen kann. Als wir dann die Englischnoten einigermassen festgelegt hatten, lag der Durchschnitt so bei 4-5 Punkten. Deshalb haben wir die anderen Lehrer gefragt, wieviele Punkte die Kinder in ihrem Unterricht haben. Und da wurde uns gesagt, dass die Kinder nur bestehen, wenn sie mehr als 7 Punkte haben, also mussten wir alle unsere Noten noch einmal ueberarbeiten.

Ende Januar sind dann meine Grosseltern aus Deutschland gekommen und ich habe mich wirklich sehr gefreut, dass sich mich hier besucht haben. Meine Grosseltern haben zuerst alleine eine Rundreise in Ecuador gemacht, bis wir uns dann in Quito getroffen haben. Wir haben zusammen eine Stadtrundfahrt gemacht und uns ein bisschen die Altstadt Quitos angesehen. Am 2. Tag sind wir dann zu meiner Gastfamilie nach Llano Chico gefahren, wo ich meinen Grosseltern mein Haus und unsere vielen Tiere gezeigt habe- achja wir haben uebrigens einen neuen Hund, ein Welpe-. Anschliessend haben wir dann zusammen mit meinen Gasteltern ein typischen Essen aus Ecuador gegessen: arroz con pollo (Reis mit Huenchen). Da meine Grosseltern kein Spanisch sprechen, und meine Gasteltern kein Englisch, musste ich die ganze Zeit uebersetzen. Aber trotz der Kommunikationsschwierigkeiten denke ich, dass das Zusammentreffen allen sehr gut gefallen hat. Am naechsten Tag sind meine Grosseltern zurueck nach Deutschland geflogen. Obwohl ich nur ein paar Tage mit meinen Grosseltern verbracht habe, habe ich die gemeinsame Zeit mit ihnen sehr genossen.

2 Tage spaeter bin ich dann mit Manu und Friedrich nach Kolumbien geflogen. Zunaechst sind wir von Quito, ueber Medillin, nach Bogota. Dort hatte Manu einen Freund, Daniel, in dessen Wohnung wir fuer die Tage in Bogota schlafen konnten. Wir hatten einen kompletten Tag in Bogota, den wir genutzt haben, um uns die Altstadt anzusehen. Unsere erste Station war Montserrate.Das ist ein Berg von dem man ganz Bogota ueberblicken kann. Der Berg ist ca 3100m hoch und man kann mit der Seilbahn oder in einem Zugwagon hochfahren. Der Zug hatte leider schon geschlossen, also sind wir mit der Seilbahn hoch. Leider war es an diesem Tag etwas nebelig, sodass man nicht die volle Groesse Bogotas sehen konnte, aber man konnte erahnen, wie weit die 8-Millionenstadt noch reicht. Oben auf dem Berg gab es noch eine Kapelle und einen kleinen Markt.
Die Seilbahn, die uns den steilen Hang raufgebracht hat.
Friedrich, Manu und ich (v.r.) auf dem Montserrate

Anschliessend haben wir dann zu Fuss die Altstadt erkundet, waren in einem Gold-Museum und beim Presidenten-Palast. Dieser lag an einem Platz, der voll mit Tauben war. Ausserdem haben wir uns alle 3 das neue Kolumbien-Trikot fuer die WM geholt. Als wir dann langsam wieder muede wurden, sind wir mit dem Bus zurueck Richtung Norden, wo Daniel wohnt, gefahren. Dort haben wir uns mit ihm in einer Mall getroffen und sind dann gemeinsam zu einem Irish Pub gegangen und haben dort etwas gegessen und getrunken.
Die Rueckseite des Palastes und der Tauben-Platz
Anders als in Quito, wo alle Busse einheitlich sind, gibt es in Bogota richtige Unikate. Manche Busse sahen aus wie Raumschiffe und waren von Marken, die ich noch nie zuvor gesehen hatte.


Am naechsten Morgen mussten wir frueh aufstehn, denn unserer Flug nach Cartagena ging schon um 9 Uhr morgens. Gegen Mittag waren wir dann in Cartagena und als wir aus dem Flugzeug stiegen, wurden wir sofort von einer Hitze umhuellt, die wir weder aus Quito, noch aus Bogota gewoehnt waren. Mit dem Taxi sind wir dann in die Altstadt gefahren und haben auch sehr schnell ein Hostal gefunden. Cartagenas Altstadt ist von einer Verteidigungsmauer umgeben, die die Stadt frueher vor Piraten und anderen Eindringlingen schuetzten sollte. Man kann auf der Mauer fast einmal die gesamte Altstadt umrunden, und dass haben wir auch zuerst gemacht. Die Stadt an sich ist sehr schoen, es gibt viele kleine Gassen, die auf beiden Seiten von busnten Haeusern gesaeumt werden. Nachmittags waren Manu, Friedrich und ich noch beim Friseur. Wir waren glaube ich in einem Frauensalon, es wurden auch nebenbei Naegel lakiert. Und vielleicht lag es daran, dass die Frisoesen zum ersten Mal europaeische Haare in den Haenden hatten, aber wir waren am Ende alle 3 nicht wirklich zufrieden mit dem Ergebnis. Abends haben wir uns dann noch auf die Mauer gesetzt und uns den Sonnenuntergang angesehen. Da der Strand in Cartagena nicht sonderlich schoen ist, wollten wir am naechsten Morgen mit einem Boot zum Playa Blanca fahren.
Die alte Burgmauer
Blick aufs Meer, von der Mauer aus
hier sieht man die Altstadt von Cartagena


Am naechten Morgen sind wir dann um 8 Uhr mit einem Boot zum Playa Blanca gefahren. Schon so frueh am Morgen war es ganz schoen warm auf dem Boot. Wir sind auch nicht direkt zum Standt, der auf der Halbinsel Baru liegt gefahren, sondern haben zuerst einen Abstecher zu den Islas de Rosario gemacht. Statt der angekuendigten 2h hat die Bootstour dann doch 3,5h gedauert. Als wir dann endlich am Playa Blanca angekommen sind, war alles mit Touristen voll. Aber das Gute war, dass fast alle Touris um 17 Uhr wieder zurueck nach Cartagena gebracht wurden. Wir wollten jedoch eine Nacht am Strand schlafen und haben uns Haengematten gemietet, die nur 5 Meter vom Meer entfernt waren. Gegen Nachmittag leerte sich dann wie gesagt der Strand und dann konnte man erst so richtig die Schoenheit des Strands geniessen, den weissen Strand und das tuerkise Wasser. Abends haben wir uns wieder den Sonnenuntergang am Strand angesehen. Morgens war es auch noch sehr schoen, bis dann wieder alle Touri-Boote anlegten. Gegen 15 Uhr sind wir dann mit einem Speedboot zrueck nach Cartagena gefahren.  
Sonnenuntergang am Playa Blanca


Am naechsten Morgen lag ein Reisetag vor uns: wir sind von Cartagena, ueber Barraquilla, nach Santa Marta gefahren. Reisedauer: 5 Stunden. In Santa Marta kannte Manu, der vor 4 Jahren schon mal in Kolumbien war, noch ein Hostal, das ziehmlich cool war. Es gab sogar einen Pool im Innenhof. Dort haben wir eine Nacht geschlafen und sind am naechsten Tag weiter zum Parque Tairona gefahren. Das ist ein Nationalpark, der auch direkt an der Karibikkueste liegt. Um zum Strand zu gelangen, muss man erstmal ca. 1h durch den Dschungel wandern. Als wir den Strand erreicht hatten, wollten wir erstmal ein Picknick machen, denn wir hatten uns in Santa Marta noch Toastbrot und Schinken gekauft. Fuer unsere Pause haben wir uns einen grossen Felsen ausgesucht, und als wir alle oben waren, ist uns aufgefallen, dass wir den Schinken vergessen hatten, der sich noch in meinem Rucksack befand. Also musste ich nochmal runter und die Wurst holen. Beim Wiederraufklettern auf den Felsen hab ich mir ein bisschen das Knie aufgeschlagen. Nach ca. 30 min sind wir dann weiter gelaufen, zu einem der beiden Campingplaetze im Park. Dort konnte man sich entweder Haengematten oder ein Zelt mieten. Wir waren 3 Naechte im Park, haben davon 2 mal in Haengematten und einmal im Zelt geschlafen. Das Zelt war nicht besonders bequem, denn wir hatten keine Isomatten und die Matratzen waren alle schon verliehen. Also mussten wir eine Nacht auf deM Boden schlafen. Am vorletzten Tag im Nationalpark, wollten wir von einem Felsen aus die Bucht fotografieren, und dann hat mich ploetzlich ein grosse Welle erwischt, als ich noch meine Kamera in der Hand hielt. Obwohl nicht viel Wasser auf der Kamera war, konnte ich 2 Tage keine Fotos machen. Aber zum Glueck hat sich die kamera von alleine wieder erholt und funktioniert jetzt wieder genauso, wie vorher.
 
der Weg durch den Dschungel im Parque Tairona-wir haben uebrigens auch ein paar Affen gesehen
eine der vielen Buchten 
ein Palmenwald im 2. Campingplatz
Panorama von der Bucht
Der Felsen, auf dem wir standen, kurz bevor mich die Welle erwischt hat.





Im Anschluss an den Park sind wir dann weiter mit dem Bus Richtung Palomino gefahren. Palomino ist ein kleines Dorf, das nicht direkt am Strand liegt. Deshalb sind wir auf Motorraedern ca. 3min zum Strand runtergefahren. Der Chef der "Moto-Mafia von Palomino" hat uns dann eine Tour vorgeschlagen, die wir dann auch am naechsten Tag gemacht haben. Wir haben uns alte LKW-Reifen ausgeliehen, und sind damit zunaechst auf Motos und anschliessend zu Fuss weiter den Berg hinauf. Nach ca. 25 min Fussweg trafen wir dann auf einen Fluss. Dort haben wir die Reifen ins Wasser gelegt, uns hineingesetzt und haben uns dann Flussabwaerts Richtung Flussmuendung treiben lassen. Die Stroemung war nicht besonders stark, und so hat das Ganze zirka 3 Stunden gedauert. Der Fluss war ziehmlich breit und meistens nicht sehr tief. Ab und zu ist man sogar gestrandet, weil das Wasser auf einmal nur noch knoecheltief war. Dann musste man aussteigen und den Reifen zu einer tieferen Stelle tragen. Alles in allem war die Tour nicht besonders spannend, aber solange die Sonne geschienen hat, war es doch ganz nett.

Manu und Friedrich auf dem Weg von unserem Haus ...
...zum Strand von Palomino


Den naechsten Tag haben wir fast die ganze Zeit im Bus gesessen. Von Palomino nach Santa Marta hat es ca. 1,5 h gedauert, und von Santa Marta zurueck nach Cartagena nochmal 5 Stunden. Wir sind dementsprechen relativ spaet erst wieder in Cartagena angekommen. Und da es Freitag war, haben wir auch zuerst kein Hostal gefunden. Schliesslich gab es dann im "Green House" noch ein paar Betten fuer uns (vorher hatten wir schon im "Chill House" und im "Blue House" gefragt). 
Am Samstagmorgen sind wir dann zurueck nach Bogota geflogen. Da wir schon Mittags gelandet sind hatten wir noch ein bisschen Zeit um auf den "Torre Colpatria" zu gehen. Dieses Turm ist mit knapp 200 Metern das hoehste Gebaeude in Bogota. Wir hatten Glueck mit dem Wetter und man hatte einen guten Blick auf die Stadt. 

Friedrch und ich auf dem Torre Colpatria
BOGOTA

Am Sonntag sind wir dann schon wieder nach Quito zurueckgeflogen. Mir haben die 2 Wochen in Kolumbien sehr gut gefallen, ich waer am Liebsten noch ein bisschen dort geblieben. Aber die Arbeit ruft. Uebermorgen muss ich wieder Englisch unterrichten, dann kommt naechste Woche erstmal das Midterm-Camp und darauf folgen 4 oder 5 Monate Arbeit im Projekt und zwar pausenlos.

Das wars dann auch schon von mir :)
Saludos, 
Daniel