Sonntag, 24. November 2013

Pan de la Casa

Jeden Samstag macht meine Gastamilie hausgemachtes Brot (pan). Dieses wird dann sowohl verkauft, als auch fuer den Eigenbedarf gebacken. In einem Schuppen in unserem Garten haben wir einen grossen Lehmofen. Bis jetzt bin ich noch nicht dazu gekommen, mitzubacken. Denn das Brot wird immer Samstags morgens um ca. 7 Uhr gemacht. Diesen Samstag habe ich mir aber fest vorgenommen, einmal mit Brot zu backen, also bin ich um 6:30 Uhr aufgestanden. Es stellte sich dann jedoch heraus, dass wir noch nicht anfangen konnten, den im Ofen lagerte noch ein totes Schwein, das erst noch abgeholt werden musste. Also haben wir erst um 8 Uhr angefangen. In der Zwischenzeit habe ich die neuen Bewohner unseres kleinen Bauernhofs beobachtet. Wir haben 2 Enten und eine Schildkroete (!), die mein Gastbruder von der Kueste mitgebracht hat. Mal sehen wie lange letztere in dem fremden Klima ueberlebt.
Wir haben damit angefangen, die Zutaten fuer das Brot in einer grossen Waschschuessel zu vermischen. Waehrend meine Mutter den Teig vermengt hat, hat mein Vater sich um das Anheizen des Ofens gekuemmert. Nach ca. 35 Minuten war der Ofen dann heiss und der Teig ist schoen aufgegangen. Dann haben meine Schwester und ich zuerst kleine Baelle geformt und anschliessend zu Broetchen plattgedrueckt. Insgesamt haben wir ueber 270 Broetchen gemacht. Die meissten davon waren fuer einen Geburtstag, und da das Geburtstagskind (naja ein Kind ist es jetzt nicht wirklich, denn er wird 90 Jahre) frueher ein Polizist war, haben wir noch einen Brot-Polizisten geformt und mit unterschiedlichen Farben verziehrt. Es hat mir wirklich Spass gemacht, und so ist die Zeit wie im Flug vergangen. Um 12:30 Uhr waren wir schliesslich ganz fertig. Frisch aus dem Ofen schmecken die Broetchen uebrigens am Besten!!
Hier ein paar Bilder von meinem Backerlebnis: 

 meine Mutter beim Teigkneten
 der mit Feuer angeheizte Ofen
 ein paar Teigbaellchen
 Der Brotpolizist
 fertige Broetchen
Mein Gastvater und ich beim Herausholen der Brote

Donnerstag, 21. November 2013

Mushuc Pacari

Heute will ich nochmal ein bisschen ueber den aktuellen Stand in meinem Projekt schreiben. Ich habe mittlerweile schon eine gewisse Routine entwickelt und bin ziehmlich zufrieden mit meinem Projekt. Jeden Tag um 6:30 Uhr nehme ich den ersten Bus dirket am Park vor meinem Haus. Nach ca. 15 Minuten steig ich dann aus und nehme dann an Panamerika Norte (3-spurige Autobahn) den 2ten Bus bis zu meinem Projekt. Diese Woche musste ich zwei Mal nicht mit dem 2ten Bus fahren, denn eine Lehrerin hatte mich an der Strasse stehen sehen und mich mitgenommen. Da konnte ich dann die gesparten 25 Centavos gleich fuer ein leckeres "Mora" (Brombeer)-Eis ausgeben, das direkt auf unserem Schulhof verkauft wird. Um ca. 7 Uhr komme ich an der Schule "Muchuc Pacari" an und nachdem ich die anderen Lehrer begruesst habe, gehts ran an die Arbeit. Und bei der Groesse der Klassen hier kann man wirklich von ARBEIT sprechen. Annika und ich unterrichten zusammen die 1A, 1B, 2A, 2B, 3A, 3B und die 4B. Zusammen sind das 226 (!) Kinder. Die groesste Klasse (4.) wurde zum Glueck vor kurzem geteilt, sodass statt 52 Kindern jetzt nur noch 25 in der 4B sind. Unsere momentan groesste Klasse ist die 2A mit 38 Schuelern, und in keiner der anderen Klassen sind weniger als 30 Schueler.
Die Arbeit mit den 3. und der 4. Klasse macht mir am meisten Spass, denn sie koennen schon schreiben und einige Schueler lernen auch was. Montag haben wir einen Englischtest mit der 3A geschreiben und die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich ausgefallen. 6 oder 7 Schueler haben eine 1 geschrieben, aber einige maben auch gar nichts gelernt.
Die Kinder in den ersten beiden Stufen sind noch sehr jung, 5-7 Jahre, und koennen dem entsprechend weder schreiben, noch sich laenger konzentrieren. Deshalb wiederholen wir die ersten 20 Minuten grundlegende Vokabeln, wie z.B. Koerperteile, Farben, Zahlen oder Tiere. In den restlichen 20 Minuten duerfen sie dann z.B einen Hund oder eine Katze ausmalen. Obwohl manche Kinder wirklich anstrengend sind, sind die Meisten sehr suess, und wenn man den Schulhof betritt, wird man grinsend mit einem "Hola teacher" oder "Hola profesor de ingles" und einer Umarmung begruesst.

Neben dem Englischunterricht helfe ich dem Sportlehrer Ivan im Sportunterricht mit den Schuelern der Oberstufe und einer 9. Klasse. Wenn Ivan mal keine Zeit hatte, habe ich den Unterricht auch schon mal alleine gemacht. Wenn der Compterraum dann endlich mal fertig ist (sollte schon vor 3 Wochen so weit sein) helfe ich den Lehrern auch im Computacion-Unterricht. Um 14 Uhr ist dann der Schultag fuer mich zuende. Soweit der aktuelle Stand von meinem Projekt.

Bis zum naechsten Mal,
Daniel

Montag, 11. November 2013

La Mama Negra

La Mama Negra- das heisst uebersetzt: die schwarze Mama. So heisst ein traditionelles Fest, welches 2 Mal im Jahr in Latacunga stattfindet. Das erste Fest habe ich schon verpasst, denn das fand im September statt. Letzten Samstag war dann das 2. Fest, und da es schon um 9 Uhr in Latacunga losging, haben wir uns schon um 6:30 Uhr auf den Weg gemacht. Um 7:30 Uhr waren wir am Busterminal Quitumbe. Dort hat uns auch schon eine riesiege Schlange von wartenden Menschen erwartet. So einen lange Schlange habe ich noch nie am Terminal gesehen- und alle wollten zur Mama Negra. Es hat fast 2h gedauert, bis wir im Bus sassen, obwohl alle 5 Minuten ein Bus kam. Um 10:30 Uhr sind wir dann in Latacunga angekommen und sind gleich in die Stadt gegangen. Die ganze Stadt war vollgestopft mit Besuchern, und die ersten Stunden haben wir einen geeigneten Platz gesucht, wo unsere Sicht auf die Parade nicht von 50 Regen/Sonnenschirmen verdeckt wurde. Zunaechst erfolglos. Irgendwann um die Mittagszeit haben wir dann eine Tribuene gefunden und sind durch die Tribuene geklettert und dort gab es tatsaechlich noch einen freien Blick auf die Gruppen die an der Parade teilgenommen haben. Es gab sehr unterschiedliche Gruppen: von traditionellen Taenzen, Schulen, Marschkapellen, einige Transvestiten, und auch einige Maenner, die ein totes Schwein auf dem Ruecken getragen haben. Dieses Schwein war mit Ecuadorflaggen, toten Meerschweinchen oder Huehnern und einigen Schnapsflaschen geschmueckt. Und alle diese Gruppen hatten eins gemeinsm: sie alle hatten reichlich Alkohol dabei, den sie auch an das Publikum verteilt haben. Deshalb hat man schon um 12 Uhr Leute gesehen, die nicht mehr alleine laufen konnten. Am Ende der gigantischen Parade (ca. 5h) kam dann auch das eigentliche Highlight: die Mama Negra (die eigentlich Papa Negra heissen muesste) auf einem Pferd angeritten. Nachmittags haben wir uns dann auf den Rueckweg nach Quito gemacht, und leider sind einigen Wertsachen von anderen Freiwilligen in Latacunga geblieben. Es wurden 2 Handys und eine Kamara geklaut..:(
Hier ein paar Bilder:
 Eines der zahlreichen gut geschmueckten Schweine
 ...
 traditionell gekleidete Taenzerinnen
 ein Transvestit
 und schliesslich die Mama Nagra !

Montag, 4. November 2013

Cuenca

Letztes Wochenende war ich in Cuenca. Das ist eine Stadt im Sueden Ecuadors. Da ich keine Lust hatte 10h mit dem Bus zu fahren, bin ich nach Cuenca geflogen (50 min). Ich bin am Freitag um 19:30 Uhr auf dem Flughafen in Cuenca gelandet. Dort wurde ich dann von andereren Freiwilligen, und Mateo, einem Freund von Antonia bei dem wir an dem Wochenende schlafen durften, abgeholt. Wir sind dann erstmal mit Mateos Pickup in die Stadt gefahren, um etwas zu essen. Anschliessend sind wir zu dem Sommerhaus von Mateos Familie gefahren, welches etwas suedlich von Cuenca liegt. Die Fahrt hat ganz schoen lange gedauert, denn dieses Wochenende waren in Cuenca auch Feste, weshalb alle Strassen ziehmlich voll waren. Das Haus war riesig, wir waren zu acht und jeder hatte sein eigenes Zimmer (und es waren noch immer 2 oder 3 Zimmer frei...). Freitag Abend haben wir nur noch ein bisschen Karten gespielt.
Samstag haben wir dann ausgeschlafen und sind um 12 Uhr ins Zentrum gefahren und haben uns dort etwas umgesehen. Wir wollten eigentlich in einer Kathedrale, die sehr schoen sein sollte, aber leider war sie geschlossen. Dann sind wir noch ein bisschen durch die Stadt gelaufen und haben uns einen Blumenmarkt, einen Fruechtemarkt, mehrere Souvinierlaeden (mit Panamahueten) und ein paar Kunstausstellungen von lokalen Kuenstlern angesehen. Um 18 Uhr sind wir zurueck zum Haus gefahren haben uns umgezogen und sind dann feiern gegangen.
Sonntag wollten wir eigentlich Mateos Familie kennenlernen und mit ihm um 8 in die Kirche gehen, daraus wurde aber nichts, denn ich habe trotz Wecker bis um 11:30 geschlafen, und die anderen haben genauso lange geschlafen. Also sind wir stattdessen wieder in die Innenstadt gefahren und haben uns noch weitere Sehenswuerdigkeiten angesehen. Um 18 Uhr sind wir dann zum Flughafen und ich bin wieder zurueck nach Quito geflogen.
 Die neue Kathedrale von Quito...
 ...mit ihren blauen Kuppeln
 Ein Seifenkistenrennen
Fiestas mit Live-Musik und vielen Staenden